Between the Towers – das FinTech-Event: Noch immer Klassenbester in Frankfurt?
Unter dem Motto „We are hiring“ drehte sich in diesem Monat bei der Veranstaltung “Between the Towers” alles rund um das Thema Human Ressource in Startups. Neben dem Event-Bericht ist auch mal Zeit für eine Bestandsaufnahme des Leit-Events der FinTech-City Frankfurt.
von Gerd Reinkimm
Between-the-Towers, das FinTech-Event des Main Incubators (Commerzbank) startete wie gewohnt startete vor ca. 100 Teilnehmern mit einer kurzen Begrüßung durch Christian Hoppe und den News, bevor es in die Keynote und die Pitch Sessions ging.Trainee-Programm: Die Commerzbank sucht “Digital Talents”
Ein Trainee-Programm mit dem Titel „The international digital banking graduate programme“ startet die Commerzbank im Februar 2017. Die Zielgruppe sind junge Absolventen mit einem digitalen Mindset, die im Rahmen des Programmes unter anderem in Frankfurt, in Polen bei der m-bank sowie bei der comdirect Station machen werden.
Keynote: Hays – Zusammenarbeit mit FinTech-Startups
Die Keynote an diesem Abend kam von zwei Berliner Hays-Mitarbeitern mit dem eigentlichen Thema „Die Zusammenarbeit im Start-Up-Umfeld“. Abgearbeitet wurden Bullet-Points auf drei Folien. Leider waren die Inhalte oberflächig und das Spannendste in den 45 Minuten waren die auf Twitter entstehenden Diskussionen bzw. die am Ende des Vortrags gestellten Fragen aus dem Publikum.
😴 – HR Tipps Zielgruppenkonform aufbereitet? Das war leider nichts. Sorry HAYS. #betweenthetowers
— Christian Haß (@_christian_hass) November 1, 2016
Rückblickend wäre eine Podiumsdiskussion mit Gründern, einem Young Professional auf Jobsuche, einem HR Spezialisten aus einem „Old Economy“-Konzern und den beiden Sponsoren eine interessantere Alternative zu einem Frontalvortrag gewesen.
Pitches rund ums Thema HR
Den Anfang machte Patryk Kopik, der als Managing Director das französische Startup agorize präsentierte. agorize hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen über sogenannte „open innovations challenges“ mit Innovatoren zusammenzubringen. Funktioniert hat das in der Vergangenheit wohl schon gut, denn die weltweit aufgebaute Community bringt es aktuell auf über 5 Millionen Mitglieder und schon über 150 Unternehmen nutzen die Dienstleistungen.
Ein bisschen FinTech mit Spendit
Auch aus dem HR-Umfeld heraus kommt das Münchener Startup Spendit zum Pitch nach Frankfurt. Der extra am bayerischen Feiertag angereiste Gründer Dr. Ralph Meyer präsentierte die Idee, Mitarbeiter über steuerfreie und steueroptimierte Zahlungen zu motivieren. Die technische Brücke dabei ist eine Spendit Debit MasterCard, die der Mitarbeiter von seinem Unternehmen erhält und damit die in Deutschland möglichen Vorteile der günstigen Versteuerung über Sachbezüge nutzen kann. Neben der durch die Wirecard aufgelegten MasterCard gibt es seit Kurzem auch eine App der Münchener mit dem Namen Lunchit, die quasi die erste digitale Essensmarke der Welt ist.
Soverän trotz Hieroglyphen – und keine Smilies mehr
Mit den großen Worten “Wir sind das neue Google” startete Christian Vetter von HR Forecast seinen Pitch zum Thema Big Data in HR-Prozessen. Leider fielen seine Folien einem kleinen Konvertierungs-Problem zum Opfer, was dazu führte, dass er den Vortrag komplett frei halten durfte. Die Münchener entwickeln eigene Big-Data-Tools, die gepaart mit dem Erfahrungen und einer großen vorhandenen Datenbasis Unternehmen den Personalbedarf für die Zukunft aufzeigen. Einen interessanten Showcase mit der KPMG gibt es hier.
Der nächste Pitch eines Startups aus dem HR-Bereich kam von Timo Riedle, der das Startup evalea aus Frankfurt präsentierte. Mit erweiterten Online-Fragebögen, Benchmarking und Transferbefragungen möchte dieses Startup die häufig verwendeten Papierfragebögen u.a. mit Smilies als Rubriken schnellstmöglich ersetzen. Wie so eine Befragung aussieht, konnten die Teilnehmer direkt live über eine eigens für die BTT umgesetzte Umfrage einsehen.
Finletter und die FinTech-Jobplattform
Der in der FinTech-Szene beliebte wöchentlich erscheinende Newsletter von finletter erhält eine neue Rubrik bzw. in Kooperation mit Bankpower ein neues Geschäftsfeld. Clas Beese präsentierte kurz die Neuerungen und die Zielsetzung (zum Beispiel seine neue Jobbörse) bevor der offizielle Teil dann gegen 21:00 Uhr in den Networking Teil überging.
Mit der Jobbörse wollen wir eine Übersicht für Menschen schaffen, die in der FinTech-Branche arbeiten möchten. Das fehlt bisher – den Finletter gibt es seit eineinhalb Jahren, die Börse erst seit drei Wochen. Wir werden in den nächsten Monaten einmal ausprobieren, wie so etwas angenommen wird.“
Clas Beese, finletter
Bestandsaufnahme: Ist Between the Towers immer noch Klassenbester?
Schauen wir uns im ersten Schritt mal die Zahlen an: Seit zwei Jahren über 30 Events in Frankfurt, Berlin, Hamburg, München mit über 3.000 Teilnehmern und über 100 Pitches. Das alleine muss erstmal jemand nachmachen. Neben der Quantität gab es viele extrem hochwertige Keynotes, Pitches oder außergewöhnliche Events wie z.B. die Barbecue Nights. Auf den Events sind mit Sicherheit unzählige wertvolle Kontakte und mit Sicherheit auch der eine oder andere Deal geschlossen worden. Auch wenn mal die eine oder andere Keynote oder auch ein Pitch daneben war – ist BTT in Summe einer der besten Events in der Szene und einen Besuch wert. Da sind wir aber auch beim Thema „Szene“ – die gilt es weiterhin (so wie in den Anfangstagen) wieder mehr zu integrieren – ReCaps z.B. was passierte zwei Jahre nach dem ersten Pitch oder Integration in Diskussionen wären eine gute Strategie für die Zukunft.Gerd Reinkimm
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/39554
Schreiben Sie einen Kommentar