Blockchance: Wohin entwickelt sich die Blockchain?
Blockchain- und Distributed-Ledger-Technologien sind auf dem Weg in die Mitte der Gesellschaft, so eine der Erkenntnisse auf der Konferenz Blockchance. Sechs Trends stachen dabei heraus, die die Entwicklung im laufenden Jahr prägen werden.
Auch wenn Kryptowährungen gerade massiv an Wert verlieren und ihre Kurse stark schwanken, sind die dahinter stehenden Technologien – Blockchain und Distributed Ledger Technolgy (DLT) – zweifelsfrei auf dem Vormarsch. Die Blockchain sei kein Hype mehr, sondern etabliere sich längst in Wirtschaft und Gesellschaft, so das Fazit der Hamburger Blockchain-Konferenz Blockchance (Website). Dies sei an unterschiedlichen Entwicklungen festzumachen.Die Macher der Blockchance-Konferenz stellten sechs Themen heraus:
1. Web3, Metaverse und DAOs;
2. NFTs;
3. Einbindung in traditionelle Strukturen;
4. die Multi-Chain-Zukunft;
5. DeFi und
6. Regulation und Nachhaltigkeit.
Web3 und digitale Demokratie
Mit an vorderster Stelle im Themenreigen ist das „Metaverse“ zu nennen, eine mehr als dreißig Jahre alte Vision aus dem Science-Fiction-Roman „Snow Crash“ von Neal Stephenson. Tim Sweeney von Epic Games, Meta-CEO Mark Zuckerberg und Microsoft-Chef Satya Nadella waren nur einige der prominenten Fürsprecher für ein virtuelles Universum im Internet, das mit Metaverse entstehen soll – was ein wenig drollig wirkt, wenn Metaverse als jüngster Ausdruck der Web3-Bewegung gesehen wird, die das Internet aus der Dominanz der Big-Tech-Konzerne führen will.
Mit Blockchain trifft sich dieser Trend zum einen bei der Entstehung von DAOs, dezentralisierten autonomen Organisationen, die ihre Aktivitäten auf Smart Contracts einer DLT aufbauen. Zum anderen durch Non-Fungible Tokens (NFTs), die mittels Blockchain digitale Rechte an digitalen und physischen Objekten sichern. NFTs werden beispielsweise als neuartige Anlageform im Kunstmarkt gehypt. Aber auch darüber hinaus werde der Handel und die Integration von NFTs weiterwachsen. Dies nicht zuletzt, weil der Gaming-Sektor davon profitiert. Bald können Spieler über ihren Konsolen nicht nur NFTs handeln, sondern auch besitzen.
Für Fabian Friedrich von Blockchance steht die Einbindung der Blockchain in traditionelle Strukturen weit oben auf der Agenda. Dezentralisierte Technologien wie Blockchain könnten liberale Demokratien bewahren, statt mit aktuellen Systemen zu kollidieren, ist er überzeugt. Er plädiert deshalb für ein eigenes Bildungsprogramm, um eine Blockchain-affine Generation von Studenten auszubilden.
Aufklärung über Blockchain-Technologien muss in der breiten Öffentlichkeit stattfinden. Wir wollen zeigen, wie wir mit Blockchain eine positive und nachhaltige Zukunft gestalten können. Unsere Verantwortung ist es, die nächste Generation zu fördern. Sie wird in einer Zukunft leben, die wir uns teilweise noch nicht vorstellen können.“
Fabian Friedrich, CEO & Gründer von Blockchance
Multi-Chain und Decentralised Finance
Noch in diesem Jahr werde Interoperabilität zu einem zentralen Thema, so eine weitere Prognose, die mit der Erwartung einhergeht, dass Cross-Chain-Protokolle zunehmend Anwendung im Austausch zwischen anwendungsspezifischen Blockchains finden. Ausgehend von Ethereum, das Transaktionen zwischen Blockchain-Anwendungen ermöglicht und bereits jetzt die dominierende Smart-Contract-Plattform sei, kämen weitere Alternativen nach vorn. So trügen Konkurrenten wie Solana zu einem gesunden Gleichgewicht im Markt bei.
2022 soll zudem Decentralised Finance (DeFi) ein Comeback erleben. Das wird nach Ansicht der Konferenzmacher zum einen von etablierten Playern getragen, wie AAVE, Compound, YFI und anderen. Aber auch durch innovative Projekte, die den Finanzmarkt aufrütteln werden, wie Protocol Controlled Value (PCV) oder Liquidity as a Service (LaaS).
Regulation und Nachhaltigkeit
Ein gleichbleibend aktuelles Thema ist die Regulierung neuartiger Technologien. Das Blockchance-Team geht davon aus, dass die Behörden die Blockchain bereits im Blick haben und viele Entwicklungen im Einklang mit gesetzlichen Vorschriften einhergehen werden.
Daneben rückt das Thema Nachhaltigkeit weiter nach vorn. Nicht zuletzt durch das Verbot des Minings in China, durch das erhebliche Mengen an Kohlestrom mit entsprechend hohem CO2-Ausstoß eingespart werden konnten, hat der ökologische Fußabdruck von NFTs, Kryptowährungen und Blockchain-Anwendungen an Bedeutung gewonnen. Investoren suchen deshalb vermehrt nachhaltige Konzepte, und Blockchain-Unternehmen setzen verstärkt auf erneuerbare Energien oder greifen überschüssige Energie direkt beim Produzenten ab. hj
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