Drei Milliarden Bot-Angriffe! Report: Bedrohung durch automatisierte Cyber-Attacken nimmt drastisch zu
LexisNexis Risk Solutions erfasste in der zweiten Jahreshälfte 2018 drei Milliarden Bot-Angriffe. ThreatMetrix, eine End-to-End-Plattform für digitale Identitäten, hat seinen Cybercrime Report für das zweite Halbjahr 2018 vorgestellt. Aus dem Bericht geht hervor, dass Online-Betrüger verstärkt auf automatisierte Schadprogramme, sogenannte Bots, setzen, um Kundendaten zu stehlen und Gelder abzuschöpfen.
Das Digital-Identity-Netzwerk hat zwischen Juli und Dezember vergangenen Jahres 17 Milliarden digitale Transaktionen verarbeitet und auf ihre Rechtmäßigkeit überprüft. 244 Millionen „menschengemachten“ Cyber-Attacken stehen dabei drei Milliarden automatisierte Bot-Angriffe gegenüber – eine beachtliche Diskrepanz, die ThreatMetrix auf immer ausgeklügeltere Angriffstechniken von Cyber-Kriminellen zurückführt.Vor allem der Finanzdienstleistungssektor leidet unter einem Anstieg an Cyber-Angriffen. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 haben Kontoübernahmen auf Mobilgeräten um 107 Prozent zugenommen, insbesondere in den USA, Kanada und Brasilien. Ein Grund dafür liegt in der wachsenden Beliebtheit mobiler Zahlungsfunktionen: Weltweit gingen 61 Prozent der von ThreatMetrix verarbeiteten Transaktionen von einem Smartphone oder Tablet-PC aus.
Auch FinTechs sind betroffen. Dem Bericht zufolge gehen 8,8 Prozent der Cyber-Attacken im FinTech-Bereich auf Identitätsdiebstahl zurück. Im Finanzdienstleistungssektor machte der Diebstahl personenbezogener Daten dagegen lediglich 4,2 Prozent aller Cyber-Angriffe aus.
Bei der Erstellung von Accounts verzeichnete das Digital-Identity-Netzwerk die höchste Angriffsrate. Im Schnitt wurde einer von acht neu angelegten Accounts als betrügerisch abgelehnt. Dem Cybercrime Report zufolge nutzen Betrüger bevorzugt Streamingdienste, Glücksspielanbieter und Online-Dating-Apps sowie soziale Medien, um die gestohlenen Zugangsdaten zu testen.
Cyber-Kriminelle sind Meister-Manipulatoren mit ständig wechselnden Taktiken. Sie passen ihre Angriffsmuster fortlaufend an neue Gegebenheiten an und sind stets auf der Suche nach Schwachstellen in der Cyber-Abwehr von Unternehmen.“
Seyfi Günay, Seniordirektor für Finanzkriminalität und Compliance LexisNexis Risk Solutions
Firmen müssen vor diesem Hintergrund in der Lage sein, digitale Identitätsinformationen individuell für jeden Benutzer zu erheben. Dadurch können Abweichungen vom üblichen Kundenverhalten nahezu in Echtzeit erkannt werden – und Zeit ist ein wesentlicher Faktor, wenn es um die Abwehr von Cyber-Attacken geht.
Die Cyber-Sicherheitsmaßnahmen in der Finanzbranche haben sich in den vergangenen Jahren zwar erheblich verbessert, aber da geht noch mehr. Neue Technologien, die beispielsweise darauf abzielen, Kunden zur Preisgabe persönlicher Daten zu verleiten, halten nicht nur den Finanzsektor auf Trab. Anstatt lediglich auf immer neue Bedrohungen zu reagieren, sollten Banken und Finanzinstitute ihre Prioritäten überdenken und aktiv Maßnahmen ergreifen, um Kriminellen stets einen Schritt voraus zu sein.“
Seyfi Günay, Seniordirektor für Finanzkriminalität und Compliance LexisNexis Risk Solutions
Der Report kann hier kostenlos bei LexisNexis Risk Solutions nach Abgabe der Kontaktdaten angefordert werden.aj
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