BITKOM27. Januar 2016

Bundesregierung plant neue Hürden für Start-ups

BITKOM-1080Nach An­sicht des Digitalver­bands Bitkom könnte es für Grün­der und Inves­to­ren in Deutsch­land künftig schwieri­ger wer­den, ihr Start-up zu verkau­fen. Im heu­te vor­ge­stell­ten Jah­res­wirt­schaftsbericht kündigt die Bundesregierung an, die Fusi­ons­kontrolle aus­zuwei­ten. Dazu sol­len die Wett­be­werbs­be­hör­den auch abhängig vom Kauf­preis tätig wer­den, nicht erst ab be­stimm­ten Um­satzgren­zen.

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Wir bedauern, dass die Bundes­reg­ierung […] eine Ausweitung der Fusions­kon­trolle ankündigt, die das erklärte Ziel hat, Übernahmen von Start-ups schärfer zu kontrollieren. Ein Verkauf muss für Gründer und Investoren ein Weg sein, der nicht künstlich erschwert werden darf“

Niklas Veltkamp, Bitkom-Geschäftsleiter

Veltkamp weiter: „Zusätzliche Bürokratie verunsichert Investoren, verzögert und gefährdet Exits und schwächt den Start-up-Standort Deutschland im internationalen Wettbewerb.“

Bereits die Ankündigung verschreckt potentielle Investoren

Nach Ansicht des Bitkom führt alleine die Ankündigung einer solchen schärferen Kontrolle zur Verunsicherung von nationalen und internationalen Investoren. Für Gründer in Deutschland wird es dadurch schwerer, an das notwendige Kapital für ihr Start-up und für eine rasche internationale Expansion zu gelangen. „Wir haben hierzulande leider noch viel zu wenige Exits von internationaler Bedeutung, diese sollten wir nicht zusätzlich erschweren“, so Veltkamp. Es sei zudem fraglich, wie bei schnell skalierenden Geschäftsmodellen eine Kartellbehörde die Gefahr einer Marktbeherrschung auf möglicherweise noch gar nicht erkennbaren, neuen Märkten prüfen wolle.

„Die heute angekündigte Ausweitung der Fusionskontrolle widerspricht dem erklärten Ziel der Bundesregierung, Deutschland zu einem führenden Start-up-Standort zu machen“, so Veltkamp. Von 30 im Koalitionsvertrag und im Laufe der Legislaturperiode angekündigten Einzelmaßnahmen, von denen Start-ups oder Gründer direkt profitieren würden, sind erst acht umgesetzt worden. Bei zehn Projekten ist dagegen noch überhaupt nichts passiert. Dazu gehört etwa das versprochene Venture-Capital-Gesetz, das für die Wachstumsfinanzierung von Start-ups außerordentlich wichtig wäre.aj

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