Collabothon 2018: Fusion of the Industries – der Blick über den Tellerrand; The Social Mile holt das Paket
“Alte Börse Marzahn”. Wo? In ebenjenem tiefen Osten Berlins fand die dritte Ausgabe des Collabothon statt, dem Hackathon von comdirect, Commerzbank und mBank. Bei der Alten Börse handelt es sich um das Gelände einer Brauerei, das zu einer Eventlocation umgebaut wurde – inklusive des Erbes der Errichtung um das Jahr 1900, gepaart mit DDR-Charme in Gestalt von Beton-Laternen draußen und aktuell populären Einrichtungsgegenständen in Form von Europaletten und Weinkisten drinnen.
von Laura Pfannemüller
Los ging es am Abend des 22. August mit der Begrüßung der ca. 140 Teilnehmer und der Verkündung von fünf Regeln: 1) No surnames 2) No ties 3) No powerpoint 4) Fresh code 5) No bullshit.
Anschließend folgte die Teamzusammenstellung, die mit der Ausnahme, dass viele Teams in der anschließenden Vorstellung noch auf der Suche nach einem Designer waren, reibungslos geklappt hat. Um es vorwegzunehmen: für die Ausgestaltung der Ergebnisse war es kein Hindernis. Inhaltlich hatten die Collabothon-Teams die Wahl, eine der von den Sponsoren vorgeschlagenen Challenges zu bearbeiten oder einen eigenen Vorschlag zu entwickeln.
Unabhängig vom gewählten Inhalt konkurrierten alle 16 Teams um Sach- und Geldpreise im Wert von insgesamt 50.000 EUR, die Gewinner der einzelnen Challenges konnten zusätzlich einen Workshop mit dem jeweils ausrichtenden Sponsor gewinnen. Abseits des Inhaltlichen gab es eine „Diversity Challenge“ für das, nun ja, diverseste Team.
Die Coding-Phase startete am Donnerstagmorgen, lediglich unterbrochen durch eine sogenannte „Code Control“, die die Einhaltung der vierten Regel („Fresh code“) überprüfte sowie durch die Diskussion der bisherigen Ergebnisse mit den Coaches. Am Abend gab es erste Probe-Pitches auf der Collabothon-Bühne, das Feedback wurde dankbar aufgenommen und der eine oder andere Pivot, also ein signifikanter Kurswechsel, vorgenommen.
Viele der vier- bis achtköpfigen Teams beschäftigten sich mit Themen der allgemeinen Automatisierung und Effizienzsteigerung, sei es was den Ersatz von Papier durch elektronische Lösungen anging, als auch die Erhöhung des Vertrauens in Verhandlungssituationen und der Prozesssicherheit bei vertragsrelevanten Vorgängen wie z.B. bei Immobilienerwerb oder -vermietung. Das Thema Internet of Things wurde von mehreren Teams aufgegriffen, ebenso Community-basierte Ansätze wie gemeinsame Investments von Freunden.
Pitches: 200 Zuschauer plus die Jury
Am Freitag um Punkt 14.00 Uhr war es so weit, die Coding-Phase des Collabothon endete offiziell. Nach einer kurzen Verschnaufpause starteten um 15.30 Uhr die Pitches vor der hochkarätig besetzten Jury und einem noch einmal deutlich größeren Besucherkreis von insgesamt über 200 Zuschauern.
Den Sieg sichern konnte sich das Team „The Social Mile“, das die Nutzer von Share Bikes in kurzzeitige Paketboten verwandeln möchte und so für die teure „letzte Meile“ der Paketauslieferung eine Alternative entwarf.
Zusätzlich zum Preisgeld wird das Team die Lösung dem Management von Hermes vorstellen dürfen.
Platz 2 belegte das Team „Unicum“, das eine Authentifizierung über identitätsbasierte Tokens ermöglichen möchte (AuthTech). Platz 3 ging an das FinTech-Team „FriendsInvest“, dessen Lösung Freunde mit einem geteilten Depot gemeinsam investieren, mit auf Abstimmungen basierenden Investitionsentscheidungen.
Collabothon … manchmal ein wenig skurril
Wie bei Hackathons üblich, sind manche Ideen skurril und einige spannend – bleibt zu hoffen, dass sich aus der einen oder anderen ein Geschäftsmodell entwickeln wird. Ausgeklungen ist dieser Abend mit einem gemeinsamen Abendessen und einem Get Together, mit glücklichen Gewinnern, einer inspirierten Jury und zufriedenen Veranstaltern, die zurückblicken auf 2,5 spannende Tage. 2,5 Tage voll intensiver Diskussionen, der Einnahme unterschiedlicher Perspektiven und dem Voranbringen von Ideen im Team. Aber auch 2,5 Tage, die es Teilnehmern, Sponsoren und Veranstaltern ermöglichten, über den jeweils eigenen Tellerrand hinauszublicken. Und ist es nicht das, was am Ende zählt?Laura Pfannemüller
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