ALLGEMEIN20. November 2024

Deutsche Verbraucher verlangen besseren Schutz vor Betrug bei Echtzeitzahlungen

Fico

Eine aktuelle Umfrage des Analytik-Spezialisten Fico zeigt, dass deutsche Verbraucher trotz der zunehmenden Verbreitung von Echtzeitzahlungen (Real-Time Payments, RTP) große Sicherheitsbedenken haben und verstärkten Schutz von Banken fordern. Während 83 Prozent der Befragten bereits Echtzeitüberweisungen genutzt haben, planen lediglich 17 Prozent, diese in den nächsten zwölf Monaten häufiger zu verwenden – ein Rückgang um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders auffällig ist, dass nur 28 Prozent der deutschen Verbraucher Echtzeitzahlungen für sicherer als Kreditkartenzahlungen halten, im Gegensatz zu 51 Prozent im globalen Durchschnitt.

Mit der Zunahme von Betrugsfällen bei Echtzeitüberweisungen wächst der Druck auf Banken, effektive Maßnahmen zu ergreifen. Die Umfrage von Fico zeigt, dass 63 Prozent der Befragten im letzten Jahr mindestens einen Betrugsversuch über SMS, E-Mail oder Anrufe erlebt haben – ein Anstieg um zwölf Prozent im Vergleich zu 2023. Gleichzeitig berichten 27 Prozent, dass Menschen in ihrem Umfeld Opfer von Echtzeitzahlungsbetrug wurden, und 13 Prozent der Befragten gaben an, selbst finanzielle Verluste durch Betrug bei Sofortüberweisungen erlitten zu haben. Trotz dieser Zahlen meldeten lediglich 14 Prozent der Betroffenen die Vorfälle bei ihrer Bank – ein deutlich niedrigerer Wert als der globale Durchschnitt von 28 Prozent.

Die Befragten erwarten von Banken wirksame Schutzmaßnahmen gegen Betrug, darunter modernste Betrugserkennungssysteme, schnellere Warnungen vor bekannten oder neuen Betrugsmaschen und gegebenenfalls das Blockieren riskanter Transaktionen. Dabei bevorzugen viele Kunden eine Kommunikation über Banking-Apps, gefolgt von Telefonanrufen und SMS. Die Verbraucher fordern nicht nur technische Lösungen, sondern auch klare Regelungen zur Entschädigung im Betrugsfall. Zwei Drittel der Befragten sind der Ansicht, dass Banken bei Verlusten durch Betrug zumindest in den meisten Fällen haften sollten. Dennoch sehen 61 Prozent auch sich selbst in der Verantwortung, wenn sie auf einen Betrug hereinfallen.

Unsere Umfrageergebnisse zeigen, dass deutsche Verbraucher ein ausgeprägtes Bewusstsein für Betrugsrisiken im Zusammenhang mit Echtzeitzahlungen entwickelt haben und von ihrer Bank umfassende Schutzmaßnahmen erwarten. Banken können dem nur gerecht werden, wenn sie moderne, KI-basierte Systeme zur Betrugserkennung und Echtzeitkommunikation einsetzen, um das Vertrauen der Verbraucher zu sichern.“

Jens Dauner, Vice President und Managing Director DACH & Continental Europe bei Fico

Kundenbindung durch verbesserten Schutz von Echtzeitzahlungen

Fico

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass unzureichendes Betrugsmanagement nicht nur das Vertrauen der Kunden belastet, sondern auch zu einem direkten Verlust von Kunden führen kann. Elf Prozent der Verbraucher gaben an, die Bank wechseln zu wollen, sollte ein Betrugsfall nicht zufriedenstellend bearbeitet werden. Zudem würde sich eine Mehrheit von 60 Prozent bei der Bank beschweren, während 15 Prozent eine Meldung an Behörden oder Regulierungsstellen in Betracht ziehen würden.

Echtzeitzahlungen bieten Banken enormes Potenzial, doch die aktuellen Sicherheitsbedenken bremsen ihre Akzeptanz. Die Studie (hier kostenloser Download nach Angabe personlicher Daten) macht deutlich, dass Banken gezielt in Sicherheitsmechanismen und eine transparente Kommunikation investieren müssen, um die wachsenden Erwartungen der Verbraucher zu erfüllen und langfristig ihre Kundenbindung zu stärken. Sicherheit und Vertrauen sind entscheidende Faktoren, um im Wettbewerb zu bestehen und den Erfolg von Echtzeitzahlungen in Deutschland zu sichern.

Die unterschiedlichen Kommunikationspräferenzen der Verbraucher stellen Banken vor die Herausforderung, ihre Kunden in Echtzeit und über die bevorzugten Kanäle zu erreichen, um im Ernstfall rechtzeitig eingreifen zu können. Nur so können sie nicht nur die Kundenzufriedenheit erhöhen, sondern auch Abwanderungen aufgrund eines unzureichenden Betrugsmanagements verhindern.“

Jens Dauner, Vice President Ficotw

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