FINTECH8. August 2024

Bogen um die BaFin: Deutsches Payment-FinTech Mondu holt sich E-Geld-Lizenz aus den Niederlanden

Das Berliner FinTech Mondu erhält eine E-Geld-Lizenz aus den Niederlanden, obwohl es sich hier um ein in Berlin ansässiges Unternehmen handelt. Doch mit dem Move, einen Bogen um die Lizenz der BaFin zu machen, ist Mondu nicht das einzige deutsche Start-up. Was der Buy-now-pay-later-Anbieter damit bezweckt und welche Geschäftskunden schon jetzt zu den Großkunden zählen, erfahren Sie bei uns.

Dalle3
Der Rechnungskauf ist nicht nur im Endkundengeschäft eine beliebte Zahlweise, sondern insbesondere auch bei Transaktionen für Unternehmen. Anders als bei vielen alternativen Lösungen erhöht der Rechnungskauf nämlich die Bereitschaft, etwas zu bestellen und sorgt so für zusätzlichen Umsatz. Das Berliner BNPL-Start-up Mondu hat sich hier auf die Bedürfnisse der B2B-Kundschaft spezialisiert und will die Conversion Rate über alle Kanäle hinweg steigern.

Mondu

Das betrifft einerseits Transaktionen auf den jeweiligen Shopoberflächen, aber auch auf Marktplätzen sowie im Multichannel-Vertrieb, wenn einfach offline eine Zahlung ausgelöst wird. Hier geht es um einfache Abläufe, aber auch angesichts der großen Beträge, die im B2B meist umgesetzt werden, auch um den gerade in der aktuellen Zeit wichtigen Cashflow. Insbesondere bei noch nicht bekannten Neukunden ist es für viele Handelspartner wichtig, nicht auf offenen Zahlungen sitzen zu bleiben.

Jetzt ist das Berliner FinTech einen entscheidenden Schritt weiter, indem es sich eine niederländische E-Geld-Lizenz über De Nederlandsche Bank (DNB) gesichert hat. Das Unternehmen hat 115 Millionen Euro an Eigen- und Fremdkapital von den führenden Investoren Valar Ventures, Cherry Ventures, dem FinTech Kollektiv und Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank (VVRB).

E-Geld-Lizenz aus den Niederlanden

Interessant ist hierbei aber vor allem auch, dass ein Berliner Start-up nicht eine deutsche Lizenz anstrebt, sondern eine der Niederlande. Mondu ist hierbei aber kein Einzelfall, auch andere FinTechs wie das Firmenkarten-Startup Pliant, das sich eine E-Geld-Lizenz in Finnland sicherte, machen um die als streng geltende deutsche BaFin einen Bogen. Dass das problemlos geht, ist der im Euroraum geltenden Rechtsprechung zuzuschreiben.

Mondu

Mondu ist das erste B2B-Unternehmen mit dem BNPL-Schwerpunkt in Europa, das eine eigene EMI-Lizenz erhält. Dies ist ein entscheidender Moment für unser Unternehmen und zeigt die Reife unserer Plattform sowie der Prozesse und Fähigkeiten, die wir in den letzten zweieinhalb Jahren aufgebaut haben.”

Philipp Povel, Co-CEO und Mitgründer von Mondu

Die Lizenz solle die Expansion des deutschen Unternehmens in ganz Europa beschleunigen und es dem Unternehmen gleichzeitig ermöglichen, mehr Kunden zu betreuen und ergänzende Zahlungsdienste, E-Wallets und Kreditkarten einzuführen. Povel fügt hinzu: „Damit kommen wir unserem langfristigen Ziel, die führende B2B-Zahlungsplattform für europäische Unternehmen aufzubauen, einen großen Schritt näher. Dies ist ein enormer Erfolg für die gesamte Mondu-Te

Die Möglichkeit, unsere EMI-Lizenz in ganz Europa zu übertragen, wird uns helfen, unsere geografische Expansion zu beschleunigen. Die Lizenz ermöglicht es uns auch, innerhalb unseres eigenen Regulierungsrahmens zu agieren, der hochsicher ist und alle geltenden Gesetze einhält. Sie hilft uns, unser Produktangebot weiterzuentwickeln, da wir eine Reihe ergänzender, wertschöpfender Lösungen für Händler und Geschäftskunden auf den Markt bringen können.”

Miyu Lee, Chief Legal & Compliance Officer von Mondu

Bereits einige deutsche Kunden im Groß- und Einzelhandel

Die drei Gründer Malte Hoffmann, Philipp Povel und Gil Danzige starteten 2021 in Deutschland mit einer Buy Now, Pay Later-B2B-Lösung für Händler und Marktplätze und haben seitdem in sieben Märkte expandiert, unter anderem nach Österreich, in die Niederlande und nach Großbritannien sowie Belgien und Frankreich. Die weiteren Zahlungsoptionen würden den Rechnungskauf, Ratenzahlungen und Digitaler Trade Account sowohl für Online-Käufe als auch für den persönlichen und telefonischen Verkauf umfassen.

Derzeit arbeitet das Unternehmen mit Einzel- und Großhändlern sowie B2B-Marktplätzen zusammen, etwa mit Notebooksbilliger, WirMachenDruck, Autodoc und GGM Gastro in Deutschland sowie PCSpecialist und Kingspan in Großbritannien.tw

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