DKB: Eine Bank als FinTech-Hub – Interview mit Bereichsleiter Karsten Traum
Cringle, Barzahlen.de, FinReach-Kontowechsel, VISA-Wallet, Kooperation mit SOFORT-Überweisung und einiges mehr: Die DKB scheint immer vorne mit dabei zu sein, wenn es um FinTech-Kooperationen geht. Warum macht die Bank das? Wir fragten Karsten Traum, Bereichsleitung Privatkunden der DKB – er ist unter anderem für die Kooperationen mit FinTechs zuständig.
Herr Traum, warum verhält sich die DKB bei der Kooperation mit FinTechs so anders als andere Banken?
Wir hatten von Anfang an keine Berührungsängste. Wir haben FinTechs sehr früh als potenzielle Partner gesehen und sind schon 2013 mit ersten Kooperationen gestartet.
Die innovativen Angebote dieser zumeist sehr jungen Unternehmen ergänzen unsere eigenen Entwicklungen und bringen das digitale Banking weiter voran.
Wie wird entschieden, ob ein FinTech zur DKB passt?
Es ist eines unserer Grundprinzipien, vom Kunden her zu denken und deshalb auch nur dann Kooperationen einzugehen, wenn wir überzeugt davon sind, dass wir damit Kundenwünsche aufgreifen und unseren Kunden echte Mehrwerte bieten. Der Service sollte dann natürlich auch unsere eigenen Angebote sinnvoll ergänzen. Er muss gut zu uns und unseren Kunden passen und natürlich auch viele weitere Anforderungen, zum Beispiel hinsichtlich der IT und der Regulatorik, erfüllen. Darüber hinaus kommt das Thema Sicherheit an oberster Stelle, sodass jedes FinTech bzw. jede Lösung hier auf Herz und Nieren geprüft wird.
Welche aktuellen Angebote der DKB gemeinsam mit FinTechs gibt es?
Wir sind gerade erst mit zwei neuen digitalen Services an den Start gegangen. Zum einen können unsere Kunden jetzt „Cash im Shop“ nutzen. Das heißt, sie können durch die Kooperation mit dem FinTech Barzahlen nun in vielen Filialen des Einzelhandels kostenlos Bargeld mit ihrem Smartphone abheben. Zum anderen sind wir mit einem digitalen Depotwechselservice gestartet. Er vereinfacht den Wechsel einzelner Wertpapiere, aber auch ganzer Depots zu unserem DKB-Broker deutlich. Hier arbeiten wir mit FinReach zusammen. Gemeinsam bieten wir bereits seit Ende des vergangenen Jahres auch einen zusätzlichen digitalen und äußerst komfortablen Kontowechselservice an. Er ist schon sehr erfolgreich und wird von unseren Kunden stark genutzt.
Berlin ist die Stadt mit den meisten FinTechs in Deutschland. Sehen Sie hier Standortvorteile als Bank mit Hauptsitz in Berlin?
Ein kleiner Vorteil ist das sicherlich schon. Wir freuen uns natürlich sehr darüber, dass bei uns in Berlin so viele innovative Unternehmen entstehen. Wir führen sehr viele Gespräche mit FinTechs hier vor Ort, und es haben sich daraus ja auch schon einige Kooperationen ergeben. Natürlich arbeiten wir aber auch mit FinTechs von anderen Standorten zusammen.
FinTecSystems zum Beispiel kommt aus München. Hier haben wir gerade eine neue Kooperation geschlossen und werden die von diesem FinTech angebotene digitale Bankauskunft bei unserem Ratenkreditspezialisten, der SKG BANK, einsetzen.
Wir schaffen damit eine weitere wichtige Voraussetzung für einen reinen Online-Kreditabschluss.
Welche Bedeutung hat die IT im Haus der DKB und wie sehr ist die IT in strategische Entscheidungen eingebunden?
Die DKB ist ja seit über 15 Jahren im Privatkundengeschäft eine reine Internetbank. Die IT hat deshalb bei uns schon immer eine sehr große Rolle gespielt und ist ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie und von richtungsweisenden Entscheidungen. Ihre Bedeutung nimmt in Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung natürlich weiter zu.
Neue Prozesse und Services werden von der IT angestoßen oder die Kollegen werden sehr frühzeitig, zum Beispiel bei einer potenziellen Kooperation mit einem FinTech, eingebunden.
Vielen herzlichen Dank, Herr Traum.aj
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/36957
Schreiben Sie einen Kommentar