Gaia-X/EuroDaT-Projekt zur Rettung der 1,7 Billionen Euro, die jährlich an die Geldwäsche verloren gehen
Das Gaia-X-bezogenen Projekt “Föderative Erkennung von Betrug und Finanzkriminalität” soll die effizientere Aufdeckung von Betrug und Finanzkriminalität voranbringen. Das Vorhaben ist Teil von EuroDaT und soll zunächst zwei Jahre lang laufen. Die Leitung des Projekts übernimmt Atos.
Angesichts der, laut ECRI-Taskforce CEPS, jährlich schätzungsweise zwei bis fünf Prozent des weltweiten BIP (1,7 bis vier Billionen Euro), die durch Geldwäsche verlorengehen, sei das Projekt zur föderativen Erkennung von Betrug und Finanzkriminalität ein zentraler Bestandteil bei der Umsetzung der Gaia-X-Politik und -Architektur, die eine sichere und transparente Daten- und Cloud-Drehscheibe für Mitgliedsstaaten, Unternehmen und Bürger schaffen soll.Falsch-positive Transaktionswarnungen verringern
Was ist Gaia-X?Bei Gaia-X handelt es sich um eine europäische Initiative, die sich für Datensouveränität und digitale Transformation einsetzt und darauf abzielt, Dateninfrastrukturen in Europa und darüber hinaus zu bündeln und weiterzuentwickeln (mehr hier).Bei dem jetzt vorgestellten Projekt gehe es vorrangig darum, den hohen Anteil an falsch-positiven Transaktionswarnungen zu verringern und die Aufdeckung von Betrug und Finanzkriminalität durch den Austausch und die Analyse von Informationen zwischen den Beteiligten zu verbessern. Bisher hätten sich die Bemühungen darauf konzentriert, diese Herausforderung auf organisatorischer Ebene zu bewältigen. Jetzt sind Taten angesagt.
Auch Organisationen und Unternehmen über die Europäische Union hinaus und in anderen Teilen der Welt könnten laut Atos (Website) von dem Projekt zur föderativen Erkennung von Betrug und Finanzkriminalität profitieren, da die Mehrzahl der weltweiten Transaktionswarnungen Fehlalarme sind, bei denen jede Warnung einzeln untersucht werden muss.
Die Neugestaltung des Ansatzes zur Aufdeckung von Betrug und Finanzkriminalität und die Zusammenführung der besten Technologien für Datenaustausch, Datenanalyse und High Performance Computing wird dem Bankensektor helfen, die Kosten für die Geldwäschebekämpfung zu senken. Darüber hinaus erhält der öffentlichen Sektor die Möglichkeit, diese Art von Kriminalität wirksamer zu bekämpfen.“
Carol Houle, Global Headof Financial Services & Insurance bei Atos
Die EU-Kommissarin für Finanzdienstleistungen, Mairead McGuinness erklärt, dass Geldwäsche eine klare und gegenwärtige Bedrohung für die Bürger, die demokratischen Institutionen und das Finanzsystem darstelle. Transaktionen mit Schwarzgeld würden etwa 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in der EU ausmachen – das sind 133 Milliarden Euro (157 Milliarden Dollar).Das Projekt, das im Rahmen des EuroDaT-Konsortiums (Website) durchgeführt wird, diene auch der Vorbereitung eines Gesetzes-Pakets der Europäischen Kommission: Das Paket sehe Gesetzesänderungen zur Stärkung der EU-Vorschriften für die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung vor, sowie die Einrichtung einer neuen EU-Behörde zur Bekämpfung von Geldwäsche.
Auch Versicherer könnten vom Erfolg des Projekts profitieren, da es dazu beitrage, die doppelte Verwendung von Schadensdokumenten durch andere Versicherungsunternehmen in Echtzeit aufzudecken. Diese Prüfung sei derzeit nicht üblich und könne zu einem ganzheitlichen System zur Betrugserkennung beitragen, das in höheren Gewinnen und einem positiveren Kundenimage der Versicherer resultiere.ft
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