FinTech-Apps legen in der Pandemie deutlich zu
Laut aktuellem Mobile App Trends Report von Adjust legten die Installationen von FinTech-Apps 2020 um 52 Prozent zu. Der Trend setzt sich auch im ersten Quartal 2021 fort. Zudem zeigen sich deutliche Veränderungen des Nutzerverhaltens.
In 2020 sind die App-Installationen über alle Kategorien hinweg um durchschnittlich 50 Prozent im Jahresvergleich gestiegen – an erster Stelle die Apps von Finanzdienstleistern. Im ersten Quartal 2021 legte das Wachstum um weitere 31 Prozent zu. Auch bei der Nutzung der App zeigt sich ein starkes Wachstum in Pandemie-Zeiten, so ein Fazit des Mobile App Trends Report, den die globale App-Marketing-Analyseplattform Adjust heute vorlegte. Dieser wertete die Entwicklung von 2.000 Apps in 45 Ländern aus. Neben FinTech untersucht der Report auch die Bereiche Gaming und E-Commerce.Weltweit lernen immer mehr Menschen die Vorteile von Mobile Apps in vielen verschiedenen Bereichen des Alltags neu zu schätzen. Das hat der App-Branche immenses Wachstum beschert. Mobile Marketer haben mehr Chancen denn je, neue Nutzer zu erreichen. Mit iOS14 beginnt aber auch eine neue Ära für die Branche.“
Paul H. Müller, Co-Founder und CEO von Adjust
Mobile Banking boomt
FinTech-Apps sind mit einem Installations-Wachstum von 52 Prozent im Jahr 2020 die am schnellsten wachsende App-Kategorie. Im ersten Quartal 2021 steigen die Installationen im Jahresvergleich um weitere 12 Prozent an. Der durchschnittliche Nutzer hat mittlerweile 2,5 Finanz-Apps installiert.
Einen relevanten Anteil an diesem Trend führen die Adjust-Experten auf die Popularität von Trading-Apps wie Robinhood, Trade Republic und Gatsby zurück. Ein weiterer Treiber war der Boom von Krypto-Währungen. Sie erlebten einen beispiellosen Handel, wobei Bitcoin in den letzten 12 Monaten mehrere wichtige Meilensteine setzte: Am 2. Januar wurde die 30.000-Dollar-Marke und nur 10 Tage später die 40.000-Dollar-Marke durchbrochen. Dies korrespondiert mit einem Anstieg der Downloads von Krypto-Apps um 81 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit Innovationen wie Non Fungible Tokens (NFTs) wird der Boom im Krypto-App-Ökosystem weiter befeuert.
Daneben lassen sich weitere Veränderungen im Markt erkennen, die den Trend stützen. Mitte 2020 waren 25 Prozent aller Downloads von Banking-Apps auf digitale Banken zurückzuführen, im Vergleich zu einem Prozent im Jahr 2017. Auf der einen Seite stehen dahinter verstärkte Kooperationen von traditionellen Banken mit FinTechs, so Adjust. Auf der anderen Seite hat sich die Akzeptanz von Neobanken bei den Verbrauchern weiter erhöht.
Dass die Covid-Pandemie ebenfalls deutlichen Einfluss auf diese Entwicklung haben könnte, zeigt sich beim Blick auf den Jahresverlauf 2020: Die Maxima liegen im März und April, als weltweit die ersten Lock-Downs in Kraft gesetzt wurden. In der ersten Märzwoche betrug der Anstieg 34 Prozent, in der ersten Aprilwoche sogar 41 Prozent über Vorjahr. Im Herbst zeigt sich ein weiterer, langsamer Anstieg, als sich die zweite Welle aufbaute.
Nutzerverhalten ändert sich
Schaut man auf die Zahl der Zugriffe, zeigt sich: Eine große Mehrheit der Banking-Kunden hat die Apps offensichtlich nicht nur testweise installiert, sondern auch kontinuierlich eingesetzt. Auch die bisherigen Nutzer scheinen das Mobile Banking intensiviert zu haben. Denn die Zahl der Sessions in FinTech-Apps stieg in 2020 noch deutlicher an als die Zahl der Installationen. Die Nutzungshäufigkeit stieg um 85 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, ein weiteres Plus von 35 Prozent wurde seit Anfang 2021 verzeichnet. Das verdeutlicht den Schritt in Richtung digitales Banking und digitale Zahlungsdienste.
Dieser Trend zeigt sich auch in weiteren Zahlen des Mobile App Trends Report. So sieht Adjust eine weltweite Zunahme der Akzeptanz von mobilen Zahlungen. In China liegt der Wert bei mehr als 81 Prozent, gefolgt von Indien mit 37,6 Prozent, Japan mit 25,3 Prozent und Italien mit 21,1 Prozent. Für Deutschland und Frankreich weist Adjust eine Akzeptanz von knapp 20 Prozent aus – mit Potenzial nach oben.
2020 machten die weltweiten Zahlungen über die beobachteten Mobile-Banking-Apps rund 1,4 Mrd. US-Dollar aus und werden in diesem Jahr voraussichtlich 1,7 Mrd. US-Dollar erreichen. Den Gesamtumsatz mit diesen FinTech-Apps im Jahr 2020 beziffert Adjust auf 3,6 Milliarden. hj
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