STUDIEN & UMFRAGEN22. Juni 2015

FinTechs haben als Zulieferer für Banken eine Zukunft – doch 60 Prozent der Banken sehen sich bedroht

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FinTechs sind heute überall im Banking aktiv: vom Zahlungs­verkehr über Kredite und das Port­folio­ma­na­ge­ment bis hin zur Customer Journey. Aber können sie die Bankenlandschaft nachhaltig verändern? Antworten sucht die Studie „Das FinTech-Universum 2015 – Innovationen durch FinTechs im B2B“. Sie analysiert die Geschäfts­modelle von 15 FinTechs und befragt 36 Bankmitarbeiter nach ihrer Einschätzung der Lage.

B2B-FinTechs besitzen ein hohes Markt- aber nur ein geringes Eruptionspotenzial. Trotzdem sprechen Banken ihnen eine steigende Relevanz zu und immerhin 60 Prozent sehen ihr Kerngeschäft durch sie bedroht. So das Ergebnis der aktuellen PASS FinTech-Studie.

Markt- vs. Eruptionspotenzial

Laut den Studienteilnehmern wächst die Bedeutung von FinTechs. Heute schätzen sie 24 Prozent als relevant ein. Ein Wert, der im Zeithorizont von fünf Jahren auf 53 Prozent ansteigt. Die jungen Wilden treten als Attacker und als Zulieferer auf. Welche Strategie verspricht Erfolg? Die meisten Geschäftsmodelle weisen ein hohes Marktpotenzial auf – allerdings nur, wenn sie Bankleistungen anreichern.

Nadja SchlösselPASS
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Wer glaubt, die FinTechs werden die Herrschaft an sich reißen und die Banken über die Klippe stoßen, der irrt. Wer glaubt, die FinTechs werden bald wieder vom Markt verschwunden sein, der irrt aber ganz genauso.

Wir sehen vor allem ein hohes Marktpotenzial bei FinTechs, die sich primär als Zulieferer für Banken verstehen. Die Attacker haben, zumindest im B2B-Bereich, bislang zum größten Teil keinen eruptiven Charakter für die Branche – Ausnahmen bestätigen aber auch hier die berühmte Regel.“

Nadja Schlössel, PASS Consulting Group

26 Prozent der Banker haben sich noch nicht mit FinTechs beschäftigtPass
26 Prozent der Banker haben sich noch nicht mit FinTechs beschäftigtPass

Deutlich gerin­ger ist das Erupti­ons­poten­zi­al. Nur we­nige Innovationen können die Banking-Welt ernst­haft ins Wanken brin­gen. Dazu zäh­len vor al­lem das Payment inkl. Kas­sensysteme und Un­ter­nehmens­kredi­te für klei­ne und mittle­re Un­ternehmen. Leis­tun­gen wie z.B. das Cash Online Payment oder Factoring bewegen sich in Randberei­chen – inso­fern ist die Wert­schöpfung der Banken aktuell nicht in nennenswer­ter Weise gefährdet.

Gefahr und Chance

Nichtsdestotrotz fürchten 60 Prozent der befragten Bankmitarbeiter, dass FinTechs ihnen im Kerngeschäft gefährlich werden können. Ob dies zutrifft, kommt auf den Blickwinkel und das Geschäftsmodell an: Als Zulieferer bieten FinTechs Banken eine Chance, bringen frischen Schwung und beschleunigen die Digitalisierung. Insofern verwundert es kaum, dass bereits zahlreiche Kooperationen bestehen – zumindest im von der Studie untersuchten B2B-Umfeld. Als Attacker greifen FinTechs gezielt die Wertschöpfungskette an, momentan jedoch noch nicht die der Banken, sondern die von Zahlungsdienstleistern und Rating-Agenturen.

Die Gefahr geht mehr von Google & co, als von den FinTechs.Pass
Die Gefahr geht von Google & co, – nicht von den FinTechs – aus. FinTechs sind für die Banken eher ein Teil der Lösung.Pass

Die Gefahr ist real. Klar ist, dass sich das Banken-Universum dynamisch und radikal verändert. Denn hinter den FinTechs lauern mit Amazon, Google, Apple & Co. mächtige Angreifer. Die Frage ist: Wer frisst am Ende wen?

Die komplette 148-Seitige Studie mit Bewertungen der wichtigen B2B-FinTechs kann hier für 498 Euro bezogen werden.aj

 

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