GDV: Digitalisierung treibt IT-Ausgaben bei Versicherern auf 4,4 Milliarden Euro – 1,2 Mrd. für Hard- & Software
Laut dem GDV haben die deutschen Versicherer ihre Investitionen in ihre IT-Systeme erneut gesteigert. Die Unternehmen gaben 2015 mit rund 4,41 Milliarden Euro etwa 3,8 Prozent mehr für ihre digitale Infrastruktur aus als ein Jahr zuvor. Das geht aus der aktuellen Erhebung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor.
Die IT-Ausgaben wuchsen damit deutlich stärker als der Umsatz der Branche. Zum Vergleich: Die Bruttobeitragseinnahmen legten von 2014 auf 2015 um 0,6 Prozent zu. Neben zusätzlichen Kommunikationskanälen stünden Investitionen in Datensicherheit und neue Technologien im Vordergrund.Der Anstieg der Investitionen unterstreicht den hohen Stellenwert, den die Digitalisierung für die Unternehmen hat. Die Versicherer reagieren auf die gewachsenen Ansprüche der Kunden, die immer mehr digitale Angebote erwarten.“
Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der GDV-GeschäftsführungAm stärksten zu Buche schlugen 2015 die Aufwendungen für das interne IT-Personal. Darauf entfielen rund 1,3 Milliarden Euro und somit knapp 30 Prozent der Ausgaben. Zweitgrößter Posten sind die Hard- und Software-Kosten mit 1,2 Milliarden Euro (27,2 Prozent).
Für die externe Beratung gaben die Versicherer 595 Millionen Euro aus (13,5 Prozent). Für den hohen Anteil von internen Personalkosten sowie externer Beratung ist vor allem die Systementwicklung verantwortlich, die ein großes Gewicht hat. Denn um den Anforderungen der Digitalisierung gerecht zu werden, erneuern die Versicherungsunternehmen alte Systeme und arbeiten an neuen Software-Lösungen. 820 Millionen Euro bezahlten die Unternehmen zudem für Providerkosten und Outsourcing. Das ist ein Anteil von 18,6 Prozent. 490 Millionen Euro und damit 11,1 Prozent sind sonstige Kosten.
Immer mehr Kunden nutzen digitale Kommunikationskanäle
Versicherungskunden kommunizieren immer häufiger über digitale Kanäle, zeigt die branchenweite IT-Erhebung: 31 Prozent der Post erreichte die deutschen Versicherer im vergangenen Jahr per E-Mail (2014: 28 Prozent), weitere sechs Prozent der Nachrichten wurden über Kunden- und Vertriebsportale abgeschickt. Somit erhalten Versicherer schon mehr als ein Drittel ihrer Nachrichten digital.
Auch wenn die Papierpost mit unverändert 52 Prozent dominiert, verarbeiten die Unternehmen diese Nachrichten inzwischen überwiegend elektronisch. 87 Prozent der Briefe werden nach dem Eingang gescannt. 2014 lag der Anteil noch bei 79 Prozent.aj
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