SB & FILIALE11. September 2024

Dumm gelaufen: Diese Geldautomatensprenger waren wohl ziemlich überrascht

SymbolfotoBigstock.com

Im niedersächsischen Twist haben Unbekannte einen Geldautomaten der Emsländischen Volksbank gesprengt. Soweit nichts, was es nicht in den letzten Monaten schon gegeben hätte. Doch die Beute fiel eher kümmerlich aus, wie die Polizei mitteilt. Der Grund ist fast schon wieder lustig und dürfte den Tätern in der Szene aber einigen Spott einbringen

Eher suboptimal lief eine Geldautomatensprengung im niedersächsichen Twist, einer eher ländlich gelegenen Gemeinde nahe der niederländischen Grenze. Dort wurde in der Nacht zu Dienstag ein Geldautomat der Emsländischen Volksbank gesprengt. Doch die Diebe dürften nicht schlecht gestaunt haben, denn Beute gab’s keine. Der Grund: Der Geldautomat in der Georgstraße war leer und bereits seit Mitte August außer Betrieb. Das hätte ihnen auch ein entsprechendes großes Hinweisschild vermitteln können, das in der ehemaligen SB-Filiale aushing. Insofern ist wohl davon auszugehen, dass die Täter zumindest kein Deutsch lesen konnten.

Dennoch entstand erheblicher Sachschaden in noch unbekannter Höhe – und es blieb mindestens ein geschockter Zeuge zurück, der in der Wohnung über der SB-Filiale wohnte und der die Polizei alarmierte. Für den 32-Jährigen hätte die gefährliche Aktion auch ungünstiger ausgehen können.

Beute machten die Täter nicht, da der Automat bereits seit mehreren Wochen außer Betrieb ist. Sie hinterließen jedoch ein großes Trümmerfeld und verursachten einen erheblichen Sachschaden in bislang noch unbekannter Höhe.”

Aus dem Polizeibericht

Geldautomaten könnten technisch besser geschützt werden

Dass gerade in dieser Nähe zur niederländischen Grenze eine solche Tat verübt wird, ist nicht ungewöhnlich. Offenbar kommen viele Tatverdächtige hierfür aus den Niederlanden, wie das Bundeslagebild „Angriffe auf Geldautomaten“ des Bundeskriminalamtes (BKA) nahelegt. Deshalb wurden in den vergangenen Jahren auch in den Bundesländern, die an die Niederlande grenzen, besonders viele Geldautomatensprengungen (oder Versuche dazu) verzeichnet. Dabei laufen viele der Sprengungen ähnlich ab: Sie finden in der Nacht statt und werden häufiger im ländlichen Raum an bestimmten Geldautomatentypen verübt, deren Inhalt nur unzureichend geschützt ist. Es soll sich um Bandenkriminalität handeln.

Insgesamt standen in Deutschland Ende 2022 rund 53.600 Geldautomaten zur Verfügung – nachdem die Zahl seit 2019 kontinuierlich sinkt (damals knapp 58.500 Stück bundesweit). Der Betrieb eines Geldautomaten wird – je nach Lage und entsprechend anfallender Nebenkosten – mit rund 20.000 bis 25.000 Euro im Jahr beziffert. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, Geldautomaten gegen Sprengungen zu schützen, beziehungsweise den Inhalt mit Hilfe von Farbelementen unbrauchbar zu machen, wenn sich Diebe gewaltsamen Zugang zu den Banknoten verschaffen wollen.tw

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