Gen AI: Der nächste Schritt in der digitalen Transformation
Während klassische KI und Machine Learning schon seit Jahren im Einsatz sind, ist Gen AI, also KI, die auch Daten generieren kann, noch am Anfang. Dabei könnte genau dieses spannende Möglichkeiten für Finanzdienstleister eröffnen.
Von Patrick Schmid, CTO SAP Fioneer
Aktuellen Schätzungen von Accenture zufolge sind Banken und Versicherungen Spitzenreiter, wenn es um das Automatisierungspotenzial von alltäglichen Aufgaben durch künstliche Intelligenz geht. Wenig überraschend, denn Finanzdienstleister und KI sind ein wahres Traumpaar. Erstere arbeiten mit sehr vielen, sehr komplexen Datenpunkten, die in mehrschichtigen Software-Architekturen gespeichert und verarbeitet werden. Und KI wiederum braucht genau das, um wirklich gut zu funktionieren: große Datenmengen, denn sie sind das Trainingsmaterial für gute Ergebnisse.Gen AI: Klingt gut …
Während klassische KI und Machine Learning schon seit Jahren im Einsatz sind, ist Gen AI, also KI, die auch Daten generieren kann, noch am Anfang. Erste Anwendungsfälle gibt es bereits: Chatbots für den Kundenservice können natürliche Sprache verstehen und ebenfalls in natürlicher Sprache antworten.
Einfache Kundenanfragen können so jederzeit, in mehreren Sprachen und mit einer hohen Servicequalität abgearbeitet werden, während Berater sich um komplexere Inhalte wie Finanzberatung kümmern.”
Neben diesem Beispiel an der Schnittstelle zwischen Kunde und Finanzinstitut liegen im Inneren der Organisation die weitaus größeren Potenziale. Werden Gen AI-Lösungen mit komplexen Daten aus Kernbanken- oder -versicherungssystemen trainiert, dann können sie nicht nur die Effizienz von bestehenden Prozessen verbessern, sondern auch neue Geschäftsmodelle wie personalisierte und dynamische Produkte, die auf das individuelle Risikoprofil und Kundenpräferenzen zugeschnitten sind, ermöglichen. Ebenso kann Gen AI komplexe Analysen und Vorhersagen durchführen, die den Finanzinstituten helfen, bessere Entscheidungen zu treffen.
… aber…
war 5,5 Jahre lang bei DEDIQ tätig, wo er die Umwandlung eines Portfoliounternehmens im Finanzdienstleistungssektor mitleitete. Davor war er acht Jahre lang bei McKinsey tätig, wo er als leitender Architekt bei mehreren groß angelegten FSI-Umwandlungen fungierte und eine leitende Position als CIO bei einer großen Bank in Asien innehatte. Als CTO von SAP Fioneer (Website) ist er für die technische Vision, Strategie und Ausrichtung des Unternehmens verantwortlich.
Gen AI ist kein magischer Algorithmus, der aus schlechten Daten gute Ergebnisse zaubert. Die meisten Banken und Versicherungen haben historisch gewachsene IT-Systeme, die oft nicht für den schnellen und effizienten Zugriff auf Daten optimiert sind. Doch um verlässliche Modelle zu trainieren und Gen AI-Lösungen zu implementieren, braucht es eine integrierte Plattform – idealerweise in der Cloud.
Notwendige Projekte erfordern Zeit, Know-how und Investitionen, die sorgfältig abgewogen müssen.”
Ihnen gegenüber stehen allerdings schwergewichtige Argumente: Entscheidend für Business-Anwender wird sein, dass Gen AI in Echtzeit Analysen und Insights generieren kann, die auf der vollen Tiefe der verfügbaren Daten fußen. Arbeitsschritte können automatisiert und somit in der Anwendung deutlich vereinfacht werden und datengestütze Prognosen können die Effizienz in sowie die Sicherheit in der Entscheidungsfindung steigern. Auch auf Seiten der IT-Kosten ist beispielsweise durch beschleunigte Implementierungen oder Dokumentationen langfristig mit Einsparungen zu rechen.
Gen AI ist letztlich also nicht nur ein innovatives Werkzeug, sondern auch ein Weg, um die digitale Transformation zu beschleunigen und zukunftsfähig zu bleiben.Patrick Schmid/dk
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