GFT: KFZ-Schadensermittlung in 20 Sekunden mittels KI
Mit der „Intelligent Damage Evaluation“ (IDE) stellt GFT eine Anwendung vor, die anhand von Fotos mittels Künstlicher Intelligenz (KI) die Schäden eines KFZ-Schadens in wenigen Sekunden berechnet. Die Cloud-basierte Lösung ist einfach zu bedienen und kann problemlos in die IT-Systeme von Versicherungen eingebunden werden. Derzeit laufen Pilotprojekte mit zwei großen Assekuranzen.
Nach dem Unfall mit dem Smartphone ein paar Bilder schießen, ins Versicherungsportal hochladen, Kennzeichen hinzufügen – und schon kann die Schadensabwicklung beginnen. Denn in kürzester Zeit hat eine KI die voraussichtliche Schadenshöhe ermittelt und der Schadensbearbeiter kann entscheiden, ob ein Sachverständiger eingeschaltet werden muss, eine Reparatur in einer Partnerwerkstatt empfohlen oder eine direkte Auszahlung der Schadenssumme angeboten wird.
Das ist nicht etwa ein Zukunftsszenario, sondern könnte schon bald für viele Versicherungskunden Realität werden. Denn der IT-Dienstleister und Software-Entwickler GFT bietet nun seinen Service namens „Intelligent Damage Evaluation“ (IDE) an, der genau dies ermöglicht. Die Technik IDE ist bereits auf dem Markt verfügbar und kommt aktuell in Pilotprojekten von zwei Versicherungsgesellschaften zum Einsatz.
Kombiniertes Wissen
Der Prozess zur Schadensermittlung dauert laut GFT lediglich 20 Sekunden. Aus dem mitgelieferten Kennzeichen ermittelt die Anwendung zunächst den genauen Wagentyp. Dann erfolgt eine Auswertung der Bilder, um die Beschädigungen zu identifizieren. Bei der Bildanalyse greift GFT auf die KI-Technologie von IBM zurück, die unter dem Namen „Watson“ bekannt ist.
Die von GFT entwickelte Algorithmen liefern zunächst Angaben über den Umfang der äußeren Schäden, inklusive Scheinwerfereinheiten sowie Front- und Heckscheiben. In einem weiteren Schritt, der sich auf Maschinelles Lernen (ML) stützt, wird dann eine Prognose über weitere Schäden im Innenraum erstellt. Die eigene Lösung könne daher die Schäden sehr genau einschätzen, so GFT, während vergleichbare Lösungen lediglich die von außen sichtbaren Schäden berücksichtigen würden.
Die so ermittelten Beschädigungen werden dann mit Hilfe eines Netzwerks weltweiter Datenbanken in eine Schadenssumme übersetzt. Diese Datenbanken liefern mit den jeweiligen lokalen Preisen für die benötigten Teile und Arbeitsaufwände die Grundlage der Schadenskalkulation. Laut GFT liefert IDE innerhalb von 20 Sekunden dem Anwender eine detaillierte Rückmeldung über die erforderlichen Reparaturen sowie die damit verbundenen Kosten.
Als SaaS oder Legacy-Komponente
Die IDE-Lösung kann als SaaS-Anwendung (Software as a Service) genutzt oder direkt in Legacy-Systeme integriert werden. Laut GFT kann bei besonderen Anforderungen das System auch kundenspezifisch angepasst werden.
Ebenso kann der Kunde festlegen, auf welchem Weg die Schadensfotos eingepflegt werden. Dies kann per App oder per Mail direkt vom Versicherungsnehmer erfolgen oder über den Versicherungsmakler.
Nach Angaben von GFT wird die Lösung ständig weiterentwickelt. Man überwache kontinuierlich die Qualität der Algorithmen, so der Anbieter. Zudem würde IDE fortlaufend auf die Erkennung neuer Bauteile optimiert.
Auch wenn Assekuranzen an erster Stelle stehen, sieht der Software-Entwickler auch Schadensregulierer und Unternehmen im Schadensmanagement sowie Autovermieter mit Langzeit-Mietoptionen und KFZ-Reparaturwerkstätten als mögliche Kunden.
Gesamte Schadensregulierung optimiert
„IDE bedeutet eine Revolution des Schadenmanagements: Es beschleunigt die Schadensbearbeitung, reduziert das Betrugsrisiko und verkürzt den Zeitraum zwischen Schadensmeldung und -regulierung.“
„IDE bedeutet eine Revolution des Schadenmanagements: Es beschleunigt die Schadensbearbeitung, reduziert das Betrugsrisiko und verkürzt den Zeitraum zwischen Schadensmeldung und -regulierung.“
Ulrich Meyer, GFT
Ulrich Meyer, Managing Director Financial Services bei GFT, sieht in der IDE-Lösung einen Quantensprung im Schadensmanagement. Man sei sehr stolz, der Versicherungswirtschaft eine solche Lösung anbieten zu können, die vielfältige Vorteile bietet. So nennt Meyer fünf Hauptpunkte:
- Benutzerfreundlichkeit: Kennzeichen und Fotos genügen, darüber hinaus sind für die Nutzung von IDE keine besonderen technischen Kenntnisse erforderlich.
- Prozessoptimierung: Mittels IDE können viele bislang manuell ausgeführte Prozesse automatisiert werden, so dass für die Schadensabwicklung weniger Ressourcen benötigt werden.
- Sofortige Betriebsbereitschaft: Als Cloud-Dienst ist die Lösung sofort betriebsbereit, es muss keine spezielle Software installiert werden.
- Präzise Schadensberechnung: Dank der Erkennung auch nicht sichtbarer Schäden ist IDE laut GFT in der Lage, den Schaden äußerst genau zu berechnen.
- Große Sicherheit: Die zur Schadensermittlung in die Cloud hochgeladenen Daten sind auf ein Minimum reduziert. Sie werden nur solange gespeichert, wie es für die Beantwortung der Anfrage nötig ist. GFT betont darüber hinaus, dass die Cloud-Infrastruktur nach den höchsten IBM-Sicherheitsstandards gewartet wird. Alternativ kann die Lösung auch direkt in das Kundeninformationssystem der Assekuranz integriert werden.
Auf diese Weise werde der gesamte Prozess optimiert und eine höhere Effizienz der Schadensregulierungsabläufe erreicht. Von der schnelleren Prüfung der Verfahren für die Anspruchsabwicklung und die Betrugsbekämpfung bis hin zur Bereitstellung neuer Dienstleistungen für den Endkunden reichten die Vorteile der IDE-Lösung. aj
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