EVENTS & MESSEN13. September 2017

Banken im Umbruch: Technologie trifft Mensch – 10 Stimmen vom Podium und das Methusalem Problem

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Die 22. Handelsblatt Jahrestagung „Banken im Umbruch“(Euroforum) läutet wie jedes Jahr, pünktlich nach der Sommerpause, die zweite Jahreshälfte der Branchen-Veranstaltungen ein. Betitelt mit dem Zusatz „Technologie trifft Mensch“ bot sie reichlich prominente Namen, Politik und Grund­satz­dis­kuss­ionen über Digitalisierung. Hier die zehn wichtigsten Zitate – und eine kurz Zusammenfassung.

von Gerd Reinkimm

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Als „place to be“ gilt die Konferenz alleine wegen des großen Line-Up an C-Level Persönlichkeiten der Deutschen und internationalen Großbanken. Eine umfangreiche Darstellung inkl. Videos gibt es auf der Veranstaltungsseite – deshalb beschränken wir uns auf die wirklich wichtigen Aussagen.

Top 10 – Stimmen vom Podium in 2017:

John Cryan (CEO Deutsche Bank):

Die Zeit des billigen Geldes in Europa muss enden und Deutschland muss sich entscheiden ob es durch notwendige Konsolidierungen starke Banken haben will“

Martin Zielke (CEO Commerzbank):

Die Grundlage für konsequente Digitalisierung sind einfache Strukturen. Wir wollen 80% der relevanten Prozesse binnen der kommenden zwei Jahre verbessern und Treiber der Digitalisierung im Firmenkundengeschäft werden. Dabei wird es entscheidend, wie schnell wir unsere IT Systeme mit denen von unseren Kunden synchronisieren können.”

Uwe Fröhlich (Präsident Bundesverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken):

Es gibt bzgl. Fin Techs und Banken kein schwarz und weiß mehr. Wir arbeiten mittlerweile zusammen.“

Georg Fahrenschon (Präsident DSGV):

Sparkassen bieten bereits seit Nov. 2016 die Handy-zu-Handy-Bezahlfunktion Kwitt an. Aktuell nutzen über 500.000 Kunden die Anwendung, von dieser Marktkapitalisierung könnten Fin Techs nur träumen“

Ralph Hammers (CEO ING Group):

You only need 5 products in Retail Banking – the rest is User Experience und User Interface. Banking should be invisible and flawless. It’s not even my hobby to manage my financial affairs. Banks need to connect to successful ecosystems (Facebook, LinkedIn) to become a recognizable link in the chain”

Christian Lindner (Fraktionsvorsitzender der FDP)Gerd Reinkimm

Thomas Schaufler (Privatkundenvorstand Erste Bank Österreich):

Es ist kein Privileg der Fin Techs Kunden über Bedürfnisse abzuholen”

Christian Lindner (Fraktionsvorsitzender der FDP):

Ich sehe eine große Fusionswelle bei den Volksbanken und Sparkassen & viel Konsolidierung bei den anderen Banken. Fin Techs an große Banken anzudocken ist eine große Chance. Wir sind in Deutschland aber nicht so wettbewerbsfähig wie wir glauben.“

Valentin Stalf (CEO N26)

Die Banklizenz hilft uns dabei, Vertrauen bei den Kunden zu schaffen.“

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Dr. Axel A. Weber (Präsident des Verwaltungsrat der UBS Gruppe)

Nicht Fin Techs sind die gefährliche Konkurrenz der Banken, sondern große Tech-Firmen. Fin Techs sind eher natürliche Partner um die Übergangszeit zu nutzen. Die Kunden wollen mehrere Kanäle. Ein halbherziges Commitment zur Digitalisierung wird nicht funktionieren.“

Lan Kang (Senior Vice President Fosun Gruppe)

Nowadays it’s not only about GDP (gross value added), it’s about GTP (the time per product)”

Skinner

Das Methusalem Problem – Chris Skinner (Buchautor und Vordenker), Prof. Dr. Axel A. Weber (Präsident des Verwaltungsrates der UBS Gruppe), Ramin Niroumand (CEO Finleap)

Unabhängig voneinander beschreiben Prof. Dr. Axel A. Weber, Chris Skinners und Ramin Niroumand das kulturelle Problem von Banken im Umgang mit Digitalisierung. Skinners Folien verdeutlichen das sogenannte Methusalem Problem recht eindrucksvoll. Nach einem Bild mit alten, ergrauten Männern rund um einen Konferenztisch, folgt eine Grafik, wonach gerade einmal sechs Prozent der Mitglieder der Leitungs- und Kontrollgremien der Banken Erfahrung im Technologiebereich haben. „Banker verstehen Banking, aber sie haben keine Ahnung von Technik“ „Das Problem ist nicht die veraltete Technik in den Banken, es ist die Kultur“, so Skinner.

Chris Skinnergr

Ein Blick auf die Vitas der Vorstände von deutschen Großbanken, Sparkassen und Volksbanken verdeutlicht, was Weber und Skinner kritisieren. Vereinzelt mag es Ausnahmen geben, bei denen heute schon Technologen in Wartestellungen stehen, er Großteil der C-Level Positionen hat allerdings weder eine entsprechende Ausbildung noch ein ansatzweise komplettiertes Bild über die bereits laufende digitale Revolution im Finanzbereich.

Salz in die Wunde streute auch Ramin Niroumand dessen Ventures Clark und MoneyMap die er mit dem Company Builder FinLeap aufbaut hat in gleich in zwei Kategorien den Diamond Star Award gewannen. „”Man ist noch längst nicht digital oder Veränderungsweltmeister, wenn man die Krawatte ablegt und wenn wir in der Geschwindigkeit weiter am Wandel der Finanzwelt arbeiten, wird Jack Ma und China uns überholen.”

The new world of Blockchain – Ein seltener Gast in Deutschland

Blythe Mastersgr

Blythe Masters ist CEO der Digital Asset Holding. Sie hat bereits mit Ende 20 die Finanzwelt stärker verändert als manch ein Deutscher Bankvorstand in seiner ganzen Karriere und erwarb sich damit zweifelhaften Ruhm. Als Erfinderin einer “finanziellen Atombombe” wurde sie in Foren beschimpft und nach 27 Jahren JP Morgan hat Sie sich 2015 der Digital Asset Holding angeschlossen und ist auf die Seite der Start-ups gewechselt.

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Distributed Ledger Plattform

Mit Finanzierungsrunden > USD 70 Millionen von Namenhaften Banken/Partnern, will Masters Digital Asset zur weltweit führenden Distributed Ledger Plattform mit klaren Fokus und Berücksichtigung von Anforderungen aus der Branche ausbauen.

Interessierte können an dieser Stelle einen ähnlichen Chat wie auf der Banken im Umbruch Veranstaltung ansehen.

Save the Date 2018 – 29. & 30. August wieder in Frankfurt.Gerd Reinkimm

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