HASPA lässt Kunden sich künftig den Wunsch-Berater auswählen – per FinTech aus Österreich!
Die Hamburger Sparkasse zählt im Lager der Sparkassen zu den innovativeren Vertretern. Davon zeugen u.a. die Beteiligung am Smartphone-Girokonto YOMO (auch wenn man das zunächst einmal wegen der FI-Migration zurückstellt). Dazu gehören aber Kooperationen mit dem Robo-Advisor investify oder auch das kürzlich eingeführte neue Filialkonzept. Jetzt hat die Haspa (eher im Stillen) ein neues Ding zusammen mit dem österreichischen FinTech Baningo gestartet: den Beraterfinder.
Das Hamburger Kreditinstitut habe sich selbst das Ziel gesetzt, die „persönlichste Multikanalbank der Metropolregion Hamburg“ zu werden. Dabei steht es, wie alle anderen klassischen Filialbanken, vor einer großen Herausforderung: in den stationären Filialen können ihre Berater die Kunden mit Nähe und Persönlichkeit für sich gewinnen. Die Berater sind hier buchstäblich das Gesicht der Bank und bauen eine Vertrauensbasis auch darüber auf, dass sie Persönliches mit ihren Kunden teilen. Wie aber transferiert man diese Stärke in die digitale Welt?Personalisierung der Bankleistung
Eine Lösung für dieses Problem hat das FinTech Baningo aus Österreich: mit einem digitalen Beraterfinder. Der ermöglicht es seinen Nutzern, sich ihren Berater online selbst auszusuchen, anstatt wie bisher eher üblich, von der Bank einem Berater zugeordnet zu werden. Der Nutzer muss dazu zum Start einige wenige Fragen beantworten und bekommt anschließend eine Auswahl geeigneter Kundenbetreuer angezeigt. Die Hamburger Sparkasse fragt in ihrem „Haspa-Beraterfinder“ beispielsweise zunächst das Kundensegment, die Bedarfsfelder des Kunden sowie seine räumliche Präferenz ab.
Die Berater selbst präsentieren sich auf der Übersichtsseite mit einem Profilfoto, Kontaktdaten und ihren Beratungsangeboten. Wer mehr erfahren möchte, geht auf die Profilseiten. Hier berichten die Berater über ihre Qualifikationen, geben Persönliches preis und verraten den einen oder anderen Tipp über ihren Stadtteil.
Es geht zunehmend um das Zwischenmenschliche
Das Wiener Startup arbeitet im Heimatmarkt u.a. bereits mit Instituten wie der Bank Austria, der BAWAG oder der Volksbank Wien zusammen. Die Zusammenarbeit mit dem Branchenprimus der deutschen Sparkassen soll nun der Schritt über die Alpen gelingen. Ein erfolgreicher Start bei der Hamburger Sparkasse könnte dabei für die Österreicher der Fuß in der Tür zur gesamten Sparkassen-Finanzgruppe sein.
Wie Vorstandssprecher Dr. Harald Vogelsang auf der Jahrespressekonferenz (21.02.) verkündete, sieht die Hamburger Sparkasse:
[…]die Digitalisierung vor allem als Chance, Prozesse zu optimieren und für unsere Kunden immer besser zu werden. Wir verbinden das, was die Haspa traditionell besonders stark macht, nämlich die direkte Nähe zu den Menschen in der Nachbarschaft mit der digitalen Welt.“
Dr. Harald Vogelsang, Vorstandssprecher Haspa
Der Haspa-Beraterfinder soll in den kommenden Tagen dann offiziell starten.
Mehr ein Kulturwechsel, statt ‘nur’ ein cleveres Tool
Anders als offenbar das eine oder andere Projekt in der deutschen Bankenbranche scheint das Konzept des Beraterfinders sehr klar aus der Kundenbrille heraus entwickelt worden zu sein.
Die Umsetzung in den Kreditinstituten wird einen deutlichen Kulturwandel auslösen. Immerhin bestimmt damit künftig der Kunde, von wem er sich beraten lassen will.”
Für charismatische Berater, die mit ihrer Selbstdarstellung auf den ersten Blick überzeugen können, sicherlich ein Segen. Für eher introvertierte, aber fachlich brillante Kundenbetreuer könnte dagegen eine geringere Nachfrage zum Motivationskiller werden. Positiv ist, dass die Haspa wohl als eine der ersten Banken Erfahrungen sammeln will – und sich so einen erheblichen Vorteil herausarbeiten könnte.aj
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