InsurTech Briefing Q4/2019: Zwei Milliarden Investitionen, Fokus Schadensbearbeitung
Die weltweiten Investitionen in InsurTech-Unternehmen erreichten im Jahr 2019 eine Summe von 6,37 Milliarden US-Dollar – das ist rund ein Drittel der gesamten Investitionen in InsurTechs seit 2012. Das vierte Quartal 2019 trägt mit Finanzierungszusagen von rund zwei Milliarden US-Dollar verteilt auf 75 Transaktionen maßgeblich zu diesem neuen Rekord bei. Das ermittelte das InsurTech Briefing Q4/2019 von Willis Towers Watsons.
Nicht nur bezüglich der Anzahl der Investitionen sticht das vergangene Jahr hervor, auch die einzelnen Finanzierungsrunden haben sich verteuert. Alleine im vierten Quartal 2019 gab es vier Finanzierungsrunden über 100 Millionen US-Dollar. Die Anzahl der Finanzierungsrunden über 40 Millionen US-Dollar hat sich von 13 im Jahre 2017 auf 38 im Jahre 2019 nahezu verdreifacht. Im Laufe des vergangenen Jahres haben sich durch verschiedene Finanzierungsrunden insgesamt fünf InsurTechs zu Einhörnern entwickelt – Startups, die mit mehr als einer Milliarde US-Dollar bewertet werden. Erstmals ist mit wefox auch ein deutsches InsurTech als Einhorn dabei.Betrachtet man die Anzahl der InsurTech-Investitionen weltweit, so reiht sich Deutschland auf Platz fünf ein sowie auf Platz zwei in Europa. Neben wefox konnte mit ottonova ein weiteres deutsches InsurTech eine signifikante Finanzierungsrunde jenseits der 40-Millionen-US-Dollar-Marke abschließen. Hier spiegeln sich globale Trends auch in Deutschland wider: Alle Transaktionen über der 40-Millionen-US-Dollar-Marke in Deutschland fanden im Jahr 2019 statt.
Neben dem weiter rasanten Anstieg der Investitionen war das InsurTech-Jahr 2019 insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass sich einzelne Startups zu klaren Marktführern in ihren Segmenten entwickelt haben. Allerdings gibt es nicht nur Erfolgsgeschichten: Wir haben in den vergangenen drei Jahren 184 Startups gezählt, die den Geschäftsbetrieb einstellen mussten, vermuten aber, dass wir hier nur die Spitze des Eisbergs sehen.“
Michael Klüttgens, Leiter der Versicherungsberatung bei Willis Towers Watson in Deutschland
Im aktuellen InsurTech Briefing Q4/2019 steht außerdem die Schadensbearbeitung als letztes Element der Wertschöpfungskette im Fokus. Neben der Vorstellung ausgewählter InsurTechs aus diesem Segment enthält das Briefing Beiträge zur Modernisierung und Automatisierung der Schadensbearbeitungsprozesse. Obwohl die automatisierte End-to-End-Schadensbearbeitung für einfache Schadenfälle inzwischen in einigen Unternehmen Einzug gehalten hat, wird dieser Ansatz nicht für alle Szenarien funktionieren. Schadenssachbearbeiter werden für Fälle, die ein komplexes menschliches Urteilsvermögen oder persönliches Einfühlungsvermögen in den Kunden erfordern, unerlässlich bleiben. Die zuverlässige Identifikation solcher Fälle ist eine zentrale Herausforderung für die automatisierte Schadensbearbeitung, um eine effektive Interaktion zwischen Sachbearbeiter und Maschine zu gewährleisten.
Das vollständige InsurTech Briefing Q4/2019 von Willis Towers Watson können Sie hier kostenlos herunterladen. pp
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/100828
Schreiben Sie einen Kommentar