Inyova: “Investiere in eine bessere Welt” – CEO Dr. Lang im IT-Basics/Tech-Interview
Inyova (2017 in Zürich gegründet) startete jüngst sein Impact-Investing-Angebot in Deutschland. Über die technischen Hintergründe, Entwicklung der digitalen Plattform und den Deutschland-Start haben wir mit Mitgründer und Geschäftsführer Dr. Tillmann Lang gesprochen.
Herr Dr. Lang, wer sind die Kunden von Inyova?
Inyova adressiert sämtliche Anleger – auch Klein(st)-Anleger – die Investitionen mit echter nachhaltiger Wirkung erzielen wollen. Von Generation Z bis Babyboomer – wir wollen Millionen Menschen zu Impact Investoren machen.Aktuell erreichen wir eine Community von rund 50.000 Menschen.”
Das sind diejenigen, die Inyovas Plattform nutzen, um sich über Impact Investing zu informieren und die eine persönliche Anlagestrategie erstellt haben. Sie erhalten von Inyova regelmäßig Informationen und Impact News.
Unter unseren Kunden sind auch viele Technologie-affine Menschen. Diese schätzen unsere Technologie, die erstmals möglich macht, schon als Kleinanleger risikooptimiert und doch personalisiert in Einzelaktien zu investieren – und das noch mit hervorragender Nachhaltigkeitsanalyse.
Wie werden die Produkte entwickelt? Wie sieht der Prozess bei Entwicklung und Weiterentwicklung aus?
Inyova wurde2017 in Zürich gegründet, die einzigartige Plattform für digitales Impact Investing ging bereits 2019 an den Start. Das Unternehmen wird von Tillmann Lang und Erik Gloerfeld geleitet. Die beiden Deutschen sind ehemalige Umweltwissenschaftler, Mathematiker und McKinsey-Berater. Die Idee zu Inyova entstand auf der Suche nach hochwirksamen Lösungen, um mehr Nachhaltigkeit zu erreichen – eine der größten globalen Aufgaben für unsere Zukunft. Durch seine Personal Impact Engine, modernste digitale Verbrauchertechnologie und den absoluten Fokus auf Nachhaltigkeit revolutioniert Inyova die traditionelle Vermögensverwaltung und Investmentangebote. Das Ziel: Die Disruption des von Vermögensverwaltern und Banken gesetzten Status quo. Das Unternehmen hat kürzlich eine Serie-A-Finanzierungsrunde über 11 Mio. CHF abgeschlossen. Inyova hat Büros in Zürich, Frankfurt, Berlin und Bratislava. Mehr Informationen finden Sie hier.
Wir entwickeln unsere Technologie agil und kundenzentriert. Die ersten Prototypen haben wir Gründer selbst entwickelt – immer eng am Kunden, mit viel datenbasiertem Experimentieren. Bis heute schreibt unser eigenes Team jede Zeile des Codes eigenhändig. Eine unserer großen Stärken ist das Investment Management:
Wir können hunderttausende personalisierte Portfolios automatisiert in Echtzeit verwalten – dank unserer selbst entwickelten Personal Impact Engine (PIE).”
Wie ist der Prozess, wenn Sie die Engine oder App weiter entwickeln?
Wir sind in Scrum-Teams organisiert und arbeiten sprint-basiert.”
Dafür nutzen wir vielfältige Cloud-Tools, das Team arbeitet nämlich auch viel remote, d.h. nicht immer sitzen die Entwickler beieinander. Wir arbeiten und entscheiden sehr datenbasiert. Dafür haben wir fast ständig Design- und Produkt-Experimente am Markt und sammeln über AB-Tests Daten.
Welche Programmiersprachen und Tools verwenden Sie?
Wir kombinieren verschiedene Tech-Stacks für unsere verschiedenen Anwendungen, insbesondere Angular und Ruby on Rails.”
Daten managen wir mehrfach redundant und mit ständigen Backups, sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz. Natürlich nutzen wir sehr viele etablierte Tools wie Gitlab oder auch Jira, Trello und Miro Boards zur Organisation der Teamarbeit.
Wie stark setzen Sie auf Automatisierung?
Die Strategie- und Portfolio-Erstellung sowie das fortlaufende Portfoliomanagement geschieht hochgradig automatisiert. In die Auswahl der Unternehmen und deren ständige Überprüfung fließt aber natürlich viel menschliches Know-how ein. Und unser Expertenteam überwacht die Technologie und ihre Outputs auch ständig.
Unser eigenentwickelter Algorithmus wertet kontinuierlich neu hinzukommende Daten automatisiert aus. So werden auch aktuelle Kontroversen und Krisen sofort sichtbar – und können dazu führen, dass wir Unternehmen aus dem Portfolio ausschließen.”
Wir kombinieren viele Datenquellen, daher ist unsere Analyse viel tiefgehender und breiter gestützt als herkömmliche Analysen. Dafür nutzen wir auch viele Schnittstellen, zum Beispiel zum Datenaustausch mit Research-Firmen oder auch mit unseren Transaktionsbanken und Handelsplätzen.
Wie steht es etwa um die Verwendung von KI?
Wer, wie Inyova, große Datenmengen nutzt, um komplexe Fragen zu beantworten – bei uns ist das meistens die Frage nach der Nachhaltigkeitswirkung von Unternehmen – muss KI und die rasante Entwicklung dieses Feldes gut verstehen.
Wir setzen vielfältige Datenverarbeitungsframeworks ein und experimentieren mit Deep-Learning-Methoden, um unsere Analysen zu verbessern.”
Setzen Sie auf Cloud-Lösungen (AWS, Azure & Co.) – und warum?
Selbstverständlich. Als internationales, agiles Team können wir ohne Cloud-Lösungen gar nicht arbeiten. Sie erlauben uns höhere Datensicherheit, Produktperformance und hocheffektive und effiziente Development Operations. Dabei ist natürlich wichtig, dass in allen Bereichen höchste Sicherheitsstandards umgesetzt werden und diese auch ständig aktualisiert werden.
Muss ich technisch versiert sein, um die App zu bedienen?
Nein, das war und ist uns sehr wichtig – und lässt sich durch unser Inhouse-Team auch gewährleisten. Die App bereitet die Nachhaltigkeitsdaten gut auf und hat eine intuitiv bedienbare, leicht verständliche Oberfläche.
Dafür haben wir von Beginn an alle Funktionen intensiv mit Kunden getestet – denn ihr Feedback ist ganz entscheidend.”
Sowohl in punkto Design als auch in punkto Technologie. Das gilt auch für die Zukunft. Wir testen sehr intensiv mit Kunden. Und der enge Austausch mit Kunden ist ein wesentlicher Inputfaktor für unsere Produkt-Roadmap.
Wie garantieren und testen Sie die Sicherheit Ihrer Systeme?
Sicherheit steht für uns an erster Stelle – nicht nur, aber vor allem auch bei den Daten. Wir verfügen über hervorragende Datensicherheits-Expertise im Team und entwickeln diese im Austausch mit externen Experten ständig weiter. Externe Anbieter prüfen unsere Systeme regelmäßig mit Stresstests. Wir setzen die modernsten Standards um und erfüllen natürlich alle regulatorischen Anforderungen wie etwa die der DSGVO.
Unsere Datenkommunikation erfolgt End-to-End verschlüsselt, sensible Daten sind strukturell getrennt.”
In unserem Netzwerk setzen wir clusterinterne Verschlüsselung und klare Role-based Access Control ein. Zudem fahren wir täglich Backups und setzen auf Datenbank-Redundanzen in Deutschland und der Schweiz, um die Ausfallsicherheit zu gewährleisten.
Wenn Sie ein wenig in die Zukunft sehen – welche Technologie wird sich in fünf Jahren am stärksten auf Ihre Geschäft auswirken – worin werden Sie investieren?
Alle Zukunftstechnologien sind für uns entscheidend. Unsere Aufgabe als Impact Investing Manager besteht unter anderem darin, Technologien mit großem Potenzial zu erkennen und richtig einzuschätzen – so dass wir gegebenenfalls in diese investieren und unsere Portfolio-Firmen zum richtigen Umgang mit diesen Technologien beeinflussen.
Wichtig sind dabei zum Beispiel Big-Data-Methoden, allen voran die Künstliche Intelligenz, sowie Blockchain-basierte Technologien. Bei diesen schauen wir übrigens nicht nur auf Kryptowährungen sondern vor allem auch auf Anwendungen im Energie- und Logistiksektor.”
Herr Dr. Lang, vielen Dank für das Interview.aj
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