Kontaktloses Payment reduziert Barzahlungen
Laut einer aktuellen Allensbach-Umfrage nimmt die Akzeptanz von Kartenzahlungen zu. Insbesondere kontaktlose Verfahren wie Apple Pay, Google Pay & Co. befördern diesen Trend. Ob lieber mit Karte oder bar gezahlt wird ist aber immer noch eine Generationenfrage.
Eine Mehrheit der 16- bis 44-Jährigen hat ihre letzten Einkäufe laut eigener Aussage meistens mit Karte bezahlt. Deutlich gedreht hat sich die Einstellung der Generation unter 30: Innerhalb nur eines Jahres stieg der Anteil hier von 39 Prozent auf 51 Prozent. Auch bei den 30- bis 44-Jährigen bevorzugt eine Mehrheit (52 Prozent) die Karte vor dem Bargeld.
Ganz anders sieht es dagegen bei den älteren Bevölkerungsschichten aus: Kunden ab 45 Jahren griffen bei den letzten Einkäufen an der Kasse in großen Teilen (69 Prozent) meistens zu Scheinen und Münzen. Über alle Befragten hinweg liegt Bargeld (60 Prozent) jedoch immer noch deutlich vor der Karte (39 Prozent). Das ergab eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V. (IDZ), einem Netzwerk zur Förderung bargeldloser Bezahlverfahren. Befragt wurden 1.228 Personen ab 16 Jahren.
Probiert und für gut befunden
Die Allensbach-Studie zeigt, dass über alle Altersgrenzen hinweg die Girocard-Besitzer, die bereits Erfahrungen mit kontaktlosem Bezahlen gesammelt haben, ihre Vorteile besonders hervorheben. Insgesamt halten sechs von zehn Personen (60 Prozent) die kontaktlose Zahlung für schnell. Unter den Kontaktlos-Nutzern sind es sogar bereits 81 Prozent. Drei Viertel (76 Prozent) derjenigen, die bereits kontaktlos gezahlt haben, erachten es außerdem als einfacher, als die Karte zu stecken (gesamtgesellschaftlich: 51 Prozent). 73 Prozent finden das Verfahren modern (gesamtgesellschaftlich: 52 Prozent).
Dies treibt den Wandel hin zur Kartenzahlung voran. Der zeigt sich in der aktuellen Halbjahresstatistik der Deutschen Kreditwirtschaft (DK): Sie verzeichnet für die Girocard im ersten Halbjahr 2019 einen deutlichen Transaktionszuwachs von rund 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Nutzerkreis wächst schnell
Der Kreis der Bankkunden, die kontaktlos bezahlen können, wächst kontinuierlich: Von 13 Prozent im Jahr 2017 auf 44 Prozent heute. Laut DK-Statistik war im ersten Halbjahr 2019 schon mehr als jede fünfte Bezahlung im Girocard-System kontaktlos. Die jüngere Altersgruppe zeigt sich hier als Vorreiter: Laut Allensbach-Umfrage hat knapp jeder Zweite der Unter-30-Jährigen mit Karte bereits kontaktlos bezahlt (47 Prozent). Gesamtgesellschaftlich ist es fast jeder Dritte (30 Prozent).
Bargeld-Frage spaltet die Republik
Die Jüngsten zeigen sich besonders innovationsbereit bei der Frage nach einer Welt ohne Bargeld. 40 Prozent der 16- bis 29-Jährigen würden dann am liebsten mit dem Smartphone bezahlen. Auch zwischen den Geschlechtern zeigen sich Unterschiede: Insgesamt würden Stand heute 22 Prozent der Männer, aber nur 17 Prozent der Frauen das Smartphone innerhalb dieses Szenarios bevorzugen.
Zwei Drittel der 16- bis 29-Jährigen geben an, dass ihnen eine Umstellung auf rein elektronische Bezahlverfahren leicht oder eher leicht fallen würde. Dagegen können sich drei Viertel der älteren Generation nur sehr schwer oder eher schwer vom Bargeld trennen. Die Art des Bezahlens hierzulande scheint also noch eine Generationenfrage zu sein. hj
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