KPMG-Studie: Massiver Einbruch bei FinTech-Investitionen. Wars das schon mit dem FinTech-Trend?
Vor allem wegen der geringen Zahl an „Mega-Deals“ ist das weltweite Volumen der Investitionen in FinTech-Unternehmen im 3. Quartal dieses Jahres massiv eingebrochen. Es sank im Vergleich zum 2. Quartal um fast 70 Prozent von 9,4 Mrd. $ auf 2,9 Mrd. $ – wobei die Zahl der Deals mit 410 (gegenüber 414) nahezu unverändert blieb. Der Löwenanteil der Investitionen stammt mit 2,4 Mrd. $ aus Venture Capital. Das zeigen die Zahlen des neuesten „Pulse of Fintech“ von KPMG und CB Insights, der die weltweiten Entwicklungen auf dem Markt für FinTech-Investments analysiert.
Anfang dieses Jahres hatten noch einzelne Finanzierungsrunden von mehr als einer Milliarde Dollar wie bei JD Finance und Lu.com die Summe der Investitionen in die Höhe getrieben. Im 3. Quartal betrugen die beiden Top-Investitionen nur noch 449 Mio. $ (für die chinesische Payment- und Investmentplattform Qufenqi) beziehungsweise 310 Millionen Dollar (für die chinesische Plattform für Kredit- und Investmentdienstleistungen, 51xinyongka).Nicht zuletzt aufgrund dieser beiden größeren Investments ist Asien die einzige Region, die im 3. Quartal einen Aufwärtstrend bei den Venture Capital-Investitionen in FinTechs verzeichnet. Nur hier blieb die Zahl der mit Risikokapital finanzierten größeren Deals (ab 50 Mio. $) im 3. Quartal mit insgesamt 4 stabil und stieg die Gesamtsumme von 800 Mio. $ (bei 47 Deals) auf 1,2 Mrd. $ (bei 35 Deals). In Nordamerika sank die Zahl der größeren Deals von 7 auf 5, während in Europa erneut kein einziges Investment dieser Größenordnung zu verzeichnen war.
In Europa vereinbarten Venture Capital-Investoren im 3. Quartal dieses Jahres Investitionen von 233 Millionen $ in FinTechs; das bedeutet einen Rückgang um 43 Prozent gegenüber dem 2. Quartal. Die Zahl der Deals sank in diesem Zeitraum von 46 auf 38. Auch in Deutschland ging sowohl die Zahl der Deals (von 14 auf 11) als auch die Summe der Venture Capital-Investitionen (von 186 Mio. $ auf 105 Mio. $) zurück. Damit lagen die Investitionen aber über den Werten im Vereinigten Königreich: hier war ein Rückgang von 122 Mio. $ auf 78 Mio. $ zu verzeichnen – vermutlich eine Auswirkung der Unsicherheit, die aus dem „Brexit“ resultiert.
Die Gesamtinvestitionen in FinTechs dürften am Ende des Jahres über denen im Jahr 2015 liegen. Dabei wird die internationale Zusammenarbeit für die FinTech-Branche immer wichtiger, weil viele technologische Entwicklungen auf globaler Ebene vorangetrieben werden.”
Sven Korschinowski, Partner im Bereich Financial Services bei KPMG
Auch wenn die Investitionen im Quartalsvergleich zurückgegangen sind, bleibt die Tendenz über das gesamte Jahr gesehen positiv. Auch um den Ideenaustausch und das gegenseitige Lernen zu fördern, ist es sehr sinnvoll, verschiedene FinTech-Zentren zu vernetzen. Hierfür gibt es schon viele Beispiele, vor allem in Sachen Blockchain-Technologie.
Die Studie können Sie hier kostenfrei herunterladen.aj
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