Krise als RPA-Stresstest: Welche Prozesse in Banken jetzt funktionieren müssen
Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesregierung führt zu einem Ansturm auf die Banken. Damit diese in der Corona-Krise ihre Arbeit bewältigen können, ist es jetzt nötig, die Abläufe bei der Kreditvergabe zu optimieren. Herausforderungen: Stärkere Automatisierung (RPA) und übergreifende Transparenz. Ein Kommentar
von Jörg Fehrenbacher, KPMG-Director Financial Services und Experte für Process Excellence
Landesweit befinden sich Banken wie die ganze Wirtschaft im Ausnahmezustand. Grund ist der von der Bundesregierung in Folge der Pandemie verabschiedete Wirtschaftsstabilisierungsfonds, der die Geldhäuser vor eine Herkulesaufgabe stellt. So sind die Banken jetzt dafür verantwortlich, dass Unternehmer schnellstmöglich mit Geldern und Garantien aus dem Fond versorgt werden. Gleichzeitig müssen sie dabei auf ihre eigene Stabilität achten. Die derzeitigen Prozesse sind jedoch oft nicht optimal gestaltet. Die Corona-Krise wird zum Belastungstest.Ein kritischer Punkt ist die Schnittstelle mit dem Kunden. Der Informations- und Datenaustausch ist kompliziert – Erfassung, Upload, Papier müssen verarbeitet werden können und in einen standardisierten Prozess münden.”
Hier ist es wichtig, Transparenz über alle Schnittstellen des Legacy-Systems zu bekommen, um die einzelnen Teilprozesse möglichst reibungslos miteinander zu verbinden. Dazu kann, je nachdem wie hoch der Grad der Integration und damit auch die Kosten und der Aufwand ausfallen sollen, zwischen drei möglichen Ansätzen der Automatisierung ausgewählt werden: Einem Radikalumbau, der die vollständige Integration aller Systeme mit sich bringen würde, …
… einer System-Verknüpfung mittels Workflow-Lösung, oder – die günstigste und schnellste Variante – der Robotic Process Automation (RPA).”
Für eine Vereinfachung der Kundenschnittstelle würde sich wahrscheinlich die Workflow-Lösung am besten eignen. Bei diesem Vorgehen werden bestehende Systeme durch die Entwicklung einer gemeinsamen Frontend-Oberfläche miteinander verknüpft. Eine solche System-Orchestrierung führt zu einer besseren User Experience und einer höheren Prozesseffizienz.
Zudem macht der Aufbau eines Backlogs Sinn, denn in diesen Krisenzeiten ist die Transparenz über die Prozesseffizienz und -stabilität sehr groß und liefert daher wertvollen Input zur künftigen Verbesserung der Abläufe.”
Nur mit effizienten und möglichst automatisierten Prozessen sind die Banken in der Lage, den Herausforderungen in dieser Krise zu begegnen.Jörg Fehrenbacher, KPMG
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