Mangel an IT-Fachkräften bleibt unverändert hoch
Der Fachkräftemangel in technischen und IT-Berufen bleibt unverändert hoch. Laut den Ergebnissen der aktuellen Ausgabe des “DIS AG Fachkräftekompass”(PDF) fehlen bei 31 Prozent der im Zuge der Erhebung befragten Unternehmen Mitarbeiter mit abgeschlossener IT-Ausbildung. Seit 2012 veröffentlicht die DIS AG gemeinsam mit TNS Infratest regelmäßig repräsentative Zahlen rund um Trends und Entwicklungen der Fach- und Führungskräfte.
Besonders schwer trifft der Mangel an ausgebildeten IT-Spezialisten die großen Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten. Hier machten 43 Prozent einen Bedarf an Fachkräften in ihrem Unternehmen aus. Verstärkt wird dieser zusätzlich durch fehlenden akademischen Nachwuchs: 29 Prozent der Befragten gaben an, auch Stellen für studierte Informatiker nicht ausreichend besetzen zu können. Zusammen mit ausgebildeten Fachkräften in gewerblichen und handwerklichen Berufen und Ingenieuren zählen IT-Spezialisten noch immer zu den gefragtesten Fachkräften. Neben dem noch immer hohen Bedarf an ERP- und SAP-Beratern benötigen die Unternehmen auch Entwickler für mobile und webbasierte Anwendungen sowie Netzwerk- und Infrastrukturspezialisten mit Fachkenntnissen im Bereich IT-Security.Unternehmen verlagern IT-Stellen ins Ausland
“Betrachtet man die Entwicklung über die letzten zwei Jahre kann man trotz des hohen Bedarfs von einer gewissen Entspannung in der IT-Branche sprechen”, erläutert Michael Vorderstraße, Geschäftsbereichsleiter Information Technology bei der DIS AG. Zwar liegen die aktuellen Werte gleichauf mit denen aus dem Jahre 2012, jedoch bereits wieder deutlich unter den Höchstständen, die 2013 verzeichnet wurden. “Dies liegt zum einen daran, dass Unternehmen teilweise ihre IT-Stellen ins Ausland verlagert haben, zum anderen verzeichnen wir zunehmend Fachkräfte, die aus dem Ausland nach Deutschland kommen, und hier offene Stellen besetzen können”, so Michael Vorderstraße.
Dennoch hält es der Geschäftsbereichsleiter für zu verfrüht, aus der leichten Entspannung des letzten Jahres einen anhaltenden Trend abzuleiten. “Zwar konnten im vergangenen Jahr offensichtlich viele Stellen mit passendem Personal besetzt werden und damit die Zahl der offenen Stellen gesenkt werden. Nun sind die gefragten Fachkräfte jedoch wieder vom Markt, so dass es für Unternehmen wieder schwerer geworden ist, im Bereich der Fach- und Führungskräfte vakante Stellen bedarfsgerecht zu besetzen.” Insbesondere der Markt für mobile Lösungen und Anwendungen wächst rapide, sodass hier besondere Schwierigkeiten bestehen, zeitnah das benötigte Know-how zu finden.
34 Prozent brauchen Zeitarbeitnehmer um hochspezialisierte Positionen zu besetzen
Hatten 2013 noch 35 Prozent der Befragten angegeben, zum Anforderungsprofil passende Bewerber zu finden, lag der Anteil in diesem Jahr bei 45 Prozent – und damit auf dem höchsten Wert seit zwei Jahren. Hinzu kommt, dass laut “DIS AG Fachkräftekompass” Positionen für Führungskräfte in der IT im Durchschnitt erst nach 8,57 Monaten besetzt werden können. Auf diese Entwicklung reagieren die Unternehmen vor allem durch interne Qualifizierungen (50 Prozent), externe Qualifizierungen (27 Prozent) und eine Erhöhung der Arbeitszeiten (25 Prozent). Insbesondere große Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern setzen zudem auf Unterstützung durch externe Experten: Gut ein Drittel der Befragten (34 Prozent) gab an, Zeitarbeitnehmer einzustellen, um Positionen zu besetzen. “Wir erhalten verstärkt Anfragen von Kundenunternehmen, die zur Abdeckung insbesondere des hochspezialisierten Bedarfs auf Unterstützung durch unsere IT-Experten setzen”, bestätigt Vorderstraße.
Für die DIS/TNS-Infratest-Studie wurden 251 Entscheider und Personalverantwortliche aus verschiedenen Branchen zu ihren Einschätzungen und Erfahrungen befragt. Die Studie kann hier als PDF heruntergeladen werden.
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