Mobile in Retail Studie 2018: „Es kommt Bewegung in das mobile Bezahlen.”
Mit dem GooglePay/PayPal-Manöver hatte offenbar auch GS1 nicht gerechnet und gestern seine “Mobile in Retail Studie 2018”-Studie veröffentlicht – und fragt darin “Was braucht Mobile für den Durchbruch bei den Konsumenten?” GS1 Germany hat damit nicht nur den “Vor PayPal”-Status dokumentiert, sondern auch schon treffsicher deren Auswirkung prognostiziert. Dazu befragte GS1 im August 2018 Händler, Markenartikelhersteller sowie Banken und Finanzdienstleister. Die Ergebnisse liegen nun vor.
Es liegt an Apple Pay und Google Pay, ihr Markteintritt wird in Deutschland die Nutzerzahlen für das Mobile Payment hochjagen. Da sind sich die befragten Händler und Finanzakteure sicher. Diesen Effekt werden AliPay und WeChat mittelfristig verstärken.Die Studienteilnehmer sehen eine Verfügbarkeit der chinesischen Dienste in Deutschland in fünf Jahren.”
Das wiederum hat laut der Studie Auswirkungen auf die Kosten im Zahlungsverkehr. 50 Prozent der befragten Händler erwarten hier eine Steigerung und 36 Prozent eine Senkung. Lediglich 14 Prozent gehen davon aus, dass sich die Kosten nicht verändern.
Retail: Mobile Payment kommt, Girocard geht?
Bei der Frage ob, die Entwicklung beim Mobilen Bezahlen zu Lasten der Girocard geht, sind Handel und Banken unterschiedlicher Meinung: Während 40 Prozent der Banken an eine stärkere Position dieses Zahlungsmittels glauben, erwarten 57 Prozent der Händler, dass die Girocard leichte Marktanteile verliert. Bleibt die Frage, welche Apps die Verbraucher zum mobilen Zahlen befähigen soll. Der Handel spricht in der Studie mit 43 Prozent seine Präferenz für die Integration der Bezahllösung der Banken in die eigene App aus. In der Zwischenzeit wird die neue Lösung der Sparkassen die Fünf-Prozent-Hürde nehmen.
Es kommt Bewegung in das mobile Bezahlen. Händler, Banken und Dienstleister sind gut beraten, sich hier gemeinsam aufzustellen.“
Ercan Kilic, Leiter Mobile Solutions bei GS1 Germany
Mobile Marketing: Bewegung und Potenzial
Sie verzeichnen über 50 Prozent und mehr mobilen Traffic auf ihrer Webseite. Das heißt deutlich mehr als jeder zweite Online-Zugriff erfolgt von mobilen Endgeräten. Trotzdem wissen mehr als die Hälfte der an der Mobile in Retail-Studie beteiligten Händler nicht, welchen Anteil das an ihrem Umsatz hat. Hier zeige sich, dass der Shopper das Thema Mobile Commerce derzeit mehr besetzt als der Handel und seine Partner. Es besteht Handlungsbedarf, um die Relevanz dieser Umsatzkategorie einzuordnen und den mobilen Commerce strategisch ausrichten zu können.
Mobile Advertising läuft
Geht es um das Thema Werbung, sprechen die Studienergebnisse eine andere Sprache: Die Hersteller sind für den nächsten Trend im Mobile Advertising, also für Mobile Video, gut aufgestellt. Über 60 Prozent der Hersteller produzieren bereits eigenen mobilen Content. Gleichzeitig spielt für sie der klassische Handzettel eine relevante Rolle im Media Mix.
Beim Thema Rabattangebote gibt es unterschiedliche Vorlieben: Während die Händler Coupons weiterhin klassisch per E-Mail verteilen, bevorzugen die Hersteller hierfür soziale Netzwerke, wie zum Beispiel Facebook. Einig sind sich beide Parteien wieder in Sachen Standard. Die Global Coupon Number deckt für sie die drei wichtigsten Anforderungen ab. Coupons sind ihrer Meinung nach mit diesen GS1-Standard fälschungssicher, individualisierbar und für den Omni-Channel geeignet.
Alexa, Siri, Cortana und Google Assistant; Amazon Echo und Google Home: Die Familie der digitalen Sprachassistenten und Smart Speaker wächst. Aber noch längst nicht überall finden sie ein Zuhause. Woran liegt das? Die Studienteilnehmer sehen den Grund darin weniger in den Anschaffungskosten oder bei Bedenken in puncto Datenschutz, sondern vielmehr beim Reifegrad der Anwendungen. Zwei Drittel glauben, dass eine Verbesserung hier zu einer flächendeckenden Verbreitung beim Endkunden führt.
Die nun vorliegenden Ergebnisse sind noch nicht als Studie zum Download verfügbar, sondern sollen auf der Mobile in Retail Conference (hier mehr…) am 16. und 17. Oktober in Berlin diskutiert werden.aj
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