STUDIEN & UMFRAGEN6. September 2016

Neue Studie des SWIFT Institute: Virtuelle Währungen werden Fiatwährungen wohl kaum verdrängen

Inked Pixels/bigstock.com
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Das SWIFT Institute hat eine neue Studie veröffentlicht, die sich der Frage widmet, ob Bitcoin die Fiatwährungen in der globalen Finanzwelt verdrängen wird. Die Studie mit dem Titel “Virtual currencies: Media of exchange or speculative assets?” (‚Virtuelle Währungen: Zahlungsmittel oder spekulative Anlagen?‘) veranschaulicht die dynamischen Beziehungen zwischen virtuellen Währungen, wie etwa Bitcoin, und Fiatwährungen und evaluiert mögliche unmittelbare Risiken, die virtuelle Währungen für die monetäre, finanzielle oder ökonomische Stabilität darstellen.

SWIFT Institute
SWIFT Institute
Die Untersuchung wurde durchgeführt von Dirk G. Baur, UWA Business School, KiHoon Hong, Hongik University College of Business in Südkorea, und Adrian D. Lee, University of Technology Sydney, Australien. Zu den Kernpunkten der Untersuchung zählen folgende Erkenntnisse:

1. Virtuelle Währungen werden Fiatwährungen wohl kaum verdrängen – Auswirkungen auf den Wert virtueller Währungen durch Spekulanten wirken sich nachteilig auf ihre Eigenschaft als Zahlungsmittel aus und machen das Verdrängen bestehender Fiatwährungen wie etwa des US-Dollars unwahrscheinlich.

2. Bitcoin wird vorwiegend als spekulatives Investment genutzt – Eine empirische Analyse der Bitcoin-Preise und Nutzerkonten (Wallets) stützt diese theoretische Feststellung und führte zum Ergebnis, dass Bitcoin überwiegend als ein eher spekulatives Investment denn als Zahlungsmittel genutzt wird.

3. Es gibt keine Korrelation zwischen Bitcoin und traditionellen Asset-Klassen – Bitcoin-Erträge korrelieren nicht mit traditionellen Asset-Klassen wie Aktien, Anleihen und Rohstoffen, sowohl in normalen Zeiten als auch in Phasen von Finanzturbulenzen.

4. Virtuelle Währungen stellen keine Makro-Risiken dar – Ausgestaltung und Größenordnung der Märkte für virtuelle Währungen wie Bitcoin bilden keine unmittelbaren Risiken für die monetäre, finanzielle oder ökonomische Stabilität.

KiHoon Hong
KiHoon Hong

Entgegen der landläufigen Meinung zeigt unsere Studie, dass die Fiatwährungen Bitcoin verdrängen, und nicht umgekehrt, und dass die Ausgestaltung sowie die Größenordnung des Bitcoin-Marktes den eigentlich erstrebten Einsatz dieser Währung als Zahlungsmittel nicht zulassen.“

KiHoon Hong vom Hongik University College of Business

Hong weiter, „Zudem wurde deutlich, dass Bitcoin lediglich minimale Risiken für die finanzielle oder monetäre Stabilität aufwirft. Falls sich jedoch die Akzeptanz von Bitcoin oder anderen virtuellen Währungen in globalem Maßstab signifikant steigern sollte, könnte dies – aufgrund ihres dezentralen und unabhängigen Charakters – erhebliche Folgen für die Belange der Währungspolitik haben und damit regulatorische Überwachung deutlich erschweren.”

Eine vollständige Ausgabe der Studie können Sie hier kostenlos und ohne Adressangebe als PDF herunterladen.aj

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