ANWENDUNG11. Dezember 2024

NFC-Schnittstelle: iPhone-Nutzer können erstmals in Europa Alternative zu Apple Pay nutzen

Vipps

Nach der zwangsweise durchgesetzten Öffnung der NFC-Schnittstelle beim iPhone gibt es jetzt den ersten Apple-Pay-Konkurrenten in Europa. Als erste Alternative zu Apple Pay auf dem iPhone geht in Norwegen der Anbieter Vipps an den Start. Doch der Zahlungsanbieter dürfte damit nicht allein bleiben.

In Norwegen können Nutzer eines iPhones jetzt erstmals mit einer Alternative zu Apple Pay an der Ladenkasse bezahlen. Möglich wird das mit Hilfe von Vipps, einer mobilen Zahlungsplattform, die von der DNB Bank ins Leben gerufen wurde. Sie wurde 2015 eingeführt und hat sich in Norwegen zu einem der beliebtesten mobilen Bezahldienste entwickelt. Mit Vipps können Nutzer schnell und unkompliziert Geld an andere Personen senden, Rechnungen bezahlen und in Geschäften oder Online-Shops Rechnungen begleichen – alles über eine mobile App. Und die kann eben jetzt auch Apple Pay via NFC-Schnittstelle.

Regulatorische Öffnung der NFC-Schnittstelle für Dritte

Möglich wird all das, nachdem die regulatorische Öffnung der iPhone-Schnittstelle im europäischen Wirtschaftsraum verabschiedet wurde. Hierfür braucht es, wie auch im Falle von Apple Pay, eine entsprechende Karte, die den Service unterstützt. Der kommt zum Start beispielsweise von der SpareBank1 und etwa 40 regionalen Banken, es soll bald auch eine Expansion des Dienstes nach Dänemark, Schweden und Finnland geben.

Wir haben jahrelang dafür gekämpft, mit Apple auf Augenhöhe konkurrieren zu können, und es fühlt sich fast surreal an, endlich unsere eigene Lösung auf den Markt bringen zu können. Das wird jetzt ein sehr spannender Kampf zwischen der größten Marke der Welt und Vipps.”

Rune Garborg, CEO von Vipps Mobile Pay

Mit „Tap with Vipps“ können Kunden ab sofort Vipps für alle Arten von Zahlungen nutzen und  Vipps auch in Situationen nutzen, in denen diese normalerweise ihre Plastikkarte verwenden würden. „Nach der Öffnung von Apple war es für uns wichtig, so schnell wie möglich auf den Markt zu kommen, um dem harten Wettbewerb standzuhalten. Wir werden jedoch kontinuierlich weitere Vereinfachungen, internationale Karten und weitere Banken hinzufügen“, ergänzt Garborg.

Auch in den USA nimmt der Druck auf Apple zu

Apple

Seit kurzem haben Bezahldienste und mobile Wallets die Zugriffsmöglichkeit auf die NFC-Schnittstelle des iPhones für Bezahlvorgänge. Diese Option war bisher ausschließlich Apple Pay vorbehalten. Zur Vermeidung einer drohenden Wettbewerbsstrafe hat sich Apple im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) zur Unterstützung anderer Wallets und Dienste auf dem iPhone verpflichtet. Auch in den USA wächst der Druck, dies zu tun.

Innerhalb des EWR setzt Apple – ähnlich wie Android – auf die Technik Host Card Emulation (HCE) zum Bezahlen über die NFC-Funkschnittstelle. In den USA ist sogar geplant, dass Mobile Wallets das in iPhones eingebaute “Secure Element” nutzen können. Mit diesem Spezialchip werden Zahlungen über branchenübliche Java-Card-Applets abgewickelt. Unter Verweis auf Sicherheitsbedenken hatte Apple diese Öffnung erstaunlich lange verweigert.tw

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert