Payment-Befragung: Deutschlands Jugend kann sich eine komplett bargeldlose Gesellschaft vorstellen
Die Zukunft des Bezahlens in Deutschland sei smart und bargeldlos, das zeige die aktuelle Payment-Befragung von 1.000 Verbraucherinnen und Verbrauchern durch Kantar Sifo im Auftrag des Zahlungsdienstleisters Nets Group und der Nexi Group. Konkret glauben in der Altersgruppe zwischen 18 bis 29 Jahren bereits 40 Prozent an eine komplett bargeldlose Gesellschaft. Lediglich ein Drittel der Altersgruppe nutzt Bargeld im Alltag noch gerne – die meisten bevorzugen Kartenzahlung oder das Smartphone.
Zu den Hauptgründen der Beliebtheit von bargeldlosen Zahlungsmethoden zählen Einfachheit, Schnelligkeit und vor allem kein Bargeld dabeihaben zu müssen. Der Trend zu weniger Scheinen und Münzen sei dabei nicht neu – die Corona-Pandemie habe ihn allerdings beschleunigt: 39 Prozent der 18- bis 29-Jährigen verwenden seit der Pandemie seltener Bargeld, erklärt Robert Hoffmann, CEO Nets Merchant Services und Concardis (Webseite). Die Entwicklung werde sich zudem in den kommenden Jahren noch weiter verstärken, junge Menschen seien beispielsweise beim Einsatz neuer Bezahlmethoden deutlich offener als ältere. So bevorzugen bereits 11 Prozent der jüngeren Generation beim Bezahlen das Smartphone. Bei den anderen Altersgruppen sind es bislang zwischen 3 und 6 Prozent.Bevorzugte Zahlung nicht möglich: 27 Prozent verzichten auf Kauf
Entsprechend beklage die jüngere Altersgruppe auch, dass ihre bevorzugte Bezahlweise im Geschäft nicht akzeptiert wird: Hintergrund sei laut der Angaben, dass meist gar keine bargeldlose Zahlung im Geschäft angeboten wurde – oder, wenn doch, zum Teil die jeweilige Bankkarte nicht akzeptiert wurde. 27 Prozent der Befragten gaben an, dass sie auf einen Kauf verzichten, weil sie nicht mit Karte oder Smartphone bezahlen konnten. Bei den Älteren ab 50 Jahren taucht das Problem nur vereinzelt auf.
Auf die Frage, ob sie im Geschäft lieber einen digitalen oder papierhaften Beleg erhalten, gab die Mehrheit der jungen Erwachsenen dem digitalen Bon den Vorzug, im Gegenteil zu den anderen Altersgruppen. Nach dem “Warum” gefragt, nannten die Studienteilnehmer als Hauptgründe, dass es umweltfreundlicher sei, dass sie gerne alles online haben und so auch ein kleineres Risiko hätten, den Beleg zu verlieren.
Laut Hoffmann seien digitale Belege nur konsequent, wenn man ohnehin bargeldlos bezahlt. Wer das Smartphone zum Portemonnaie macht, lege dort auch seine Bons übersichtlich und jederzeit griffbereit ab. Die Nachfrage nach Lösungen für digitale Belege steige sowohl auf der Konsumenten- als auch auf der Unternehmer-Seite, weil das physische Sammeln und Einscannen wegfalle und die Daten so übersichtlich archiviert würden.
Kundenbindung durch smarte Verknüpfung
In der Digitalisierung der Geldbörse liege zudem auch eine Chance für die Kundenbindung der Jugend: Im Vergleich zu den anderen Altersgruppen nähmen unter 30-Jährige in Deutschland seltener an Treueprogrammen teil. Über 80 Prozent würden gleichzeitig aber angeben, dass es für sie wertvoll oder sehr wertvoll wäre, wenn sie ihre Treuepunkte direkt mit der Bezahlkarte oder dem Smartphone sammeln könnten. Wer Loyalty und Payment smart verknüpft, könne also auch die jüngere Generation eng an das Geschäft oder die Marke binden.
Insgesamt zeige sich bei der Payment-Befragung, dass die jüngere Generation das Bezahlen weit weniger mit Bargeld verbindet. Für sie seien Zahlungsvorgänge inklusive Beleg selbstverständlich digital. Vier von zehn jungen Menschen glauben an eine Gesellschaft komplett ohne Bargeld.ft
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