ALLGEMEIN29. April 2024

Dicompay und Paycy: PPI will Request to Pay für Versicherungen anbieten

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Deutsche Banken und Versicherer wollen ihren Kunden im Rahmen von Brancheninitiativen ermöglichen, Dokumente wie Versicherungspost, Rechnungen etc. digital ins Online-Banking-Postfach zu erhalten, dort zu verwalten und bei Zahlungsaufforderung zu bezahlen. Mit eigenen Initiativen arbeiten der FinanzVerbund, Deutsche Bank und Postbank an der potenziellen Auslieferung von digitalen Zahlungsaufträgen über ihr Online-Banking. Ein wichtiger Schritt, um die Infrastruktur der Kreditwirtschaft auch für neue Dienstleistungen zu nutzen und den Kundenservice weiter zu verbessern, ist das standardisierte Nachrichtenformat Request to Pay.

Die Initiative der Versicherer ist in Bezug auf Kommunikationsinhalte und Kundenorientierung breit aufgestellt und bietet unterschiedliche Perspektiven für alle Beteiligten. Sie nutzt die von der Kreditwirtschaft entwickelten Plattformen und Services und trägt den Namen Dicompay. Dicompay steht für Digitale Kommunikation und Bezahlen (Digital Communication and Payment). In allen Initiativen werden derzeit erste ausgewählte Funktionalitäten mit verschiedenen Akteuren getestet. Unterstützt werden sie dabei von dem Hamburger Software- und Beratungsunternehmen PPI.

Ziel dieser Erprobung ist in einem ersten Schritt die Möglichkeit des digitalen Versands ausgewählter Zahlungsaufträge direkt in das Online-Banking der Kundinnen und Kunden. Dort hat der Kunde die Möglichkeit, die Zahlungsanforderung zu prüfen, das Originaldokument des Versicherers online abzurufen und zu speichern, den angeforderten Betrag freizugeben und die Zahlung ganz einfach über das Online-Banking vorzunehmen. Ohne Ausdruck, ohne Porto, ohne Papier – alles digital, alles online, ohne zusätzliche App und ohne neues Konto. Versicherer und Kunden sollen gleichermaßen von diesem digitalen Prozess profitieren, der sich gezielt an den Kundenbedürfnissen und -erwartungen orientiert.

Dicompay setzt auf Banking-Plattform Paycy

Die neuen “Request to Pay”-Dienste der Kreditwirtschaft werden für diesen Prozess benötigt. Und genau daran arbeiten die genossenschaftliche Finanzgruppe, die Deutsche Bank und die Postbank. So hat die DZ Bank als erster Marktteilnehmer in einem breit angelegten Pilotprojekt mit einem großen Versicherer bereits mit der Erprobung dieses Nachrichtenformats und des Services begonnen, um erste Erfahrungen sowohl in der prozessualen und technischen Abwicklung als auch in der Akzeptanz bei den Kunden zu sammeln. Dies mit dem Ziel, den Service Request to Pay in absehbarer Zeit flächendeckend für alle Institute des genossenschaftlichen FinanzVerbundes verfügbar und damit einsatzfähig zu machen.

Dicompay nutzt genau dieses Nachrichtenformat und den Service Request to Pay für die Zustellung der im Rahmen der Erprobung dieser Initiative vorgesehenen digitalen Post der Versicherer in das Online-Banking. Damit auch die jeweilige Bank des einzelnen Kunden erreicht werden kann, soll eine bankneutrale Plattform namens Paycy genutzt werden, die bereits heute bei PPI existiert und mit der DZ Bank als strategischem Partner etabliert wurde. Paycy steht für die Erreichbarkeit von Banken und deren Online-Banking. Unabhängig davon, ob ein SEPA-Request-to-Pay-Datenformat des European Payments Council (EPC) oder die Spezifikation der Berlin Group verwendet wird. Darüber hinaus können die Banken über verschiedene technische Lösungen erreicht werden, wie z.B. über eine API-Schnittstelle.

Verprobung und Testphase ab Sommer

Die Testphase von Dicompay startet voraussichtlich im Spätsommer dieses Jahres. Dann werden die teilnehmenden Versicherer für ausgewählte Verträge Kunden einladen, sich beispielsweise per QR-Code für das neue Angebot anzumelden und direkt zu nutzen. Nach erfolgreichem Abschluss einer Testphase, die bis Anfang 2025 geplant ist, soll das Angebot allen Versicherungsunternehmen und sukzessive auch allen Finanzinstituten zur Verfügung gestellt und damit in den Regelbetrieb überführt werden.

Eine Erweiterung des Funktionsumfangs und damit der möglichen Kommunikationsinhalte ist auch im weiteren Verlauf des Projektes in Planung. Dies ist sowohl aus fachlicher als auch aus technischer Sicht über verschiedene Lösungsansätze denkbar, z. B. über die von der Kreditwirtschaft verfolgte Open-Banking-Initiative „giroAPI“. Ziel dieser Initiative ist die Bereitstellung verschiedener Dienste über standardisierte API-Schnittstellen von Seiten der Kreditwirtschaft, die über den Dienst Request to Pay hinaus weitere Anforderungen von Dicompay abdecken könnten.

Paralell laufende Digitalisierungsinitiativen für Handel und Versicherungen

Es gibt also verschiedene Digitalisierungsinitiativen, die derzeit verfolgt und erprobt werden. Sie alle haben jedoch ein gemeinsames Ziel: Es geht um den Aufbau eines nachhaltigen und sicheren digitalen Kommunikationskanals. Aus Sicht des Kunden greifen diese Initiativen ineinander und sollen in Zukunft neue Services, sichere und einfache Prozesse und damit ein besonderes Kundenerlebnis zur Verfügung stellen. PPI unterstützt diese Initiativen durch technische Lösungen wie Paycy sowie im Rahmen einer Prozess- und Entwicklungspartnerschaft im Fall von Dicompay. Mit der GDV Dienstleistungs-GmbH, dem IT-Branchendienstleister der Versicherer, wird all dies gemeinsam umgesetzt.

Dr. Thorsten Völkel, CEO PPIPPI
Dr. Thorsten Völkel, CEO PPIPPI

Die Zeiten der Papierordner voller Versicherungsunterlagen sind vorbei. Auch in der Versicherungswirtschaft wird digitale und nachhaltige Kommunikation der zukünftige Standard sein, gerade auch in Kombination mit Bezahlung und weiteren optionalen Services.”

Thorsten Völkel, Vorsitzender des Vorstands bei PPI

Mit genau diesem Verständnis werden die laufenden Initiativen von vielen Stellen mit hohem Interesse sehr genau verfolgt. Und die unmittelbar daran beteiligten Unternehmen arbeiten intensiv daran, diese zum Erfolg zu führen. tw

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