Rücküberweisungs-App ohne Kontozwang: Londoner FinTech Azimo will Western Union und Banken angreifen
Es geht um einen 600-Milliarden-Dollar-Markt: Schon jeder Fünfte in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Überweisungen an Freunde und Verwandte in den Heimatländern gehören da zum Leben – und die haben oft nicht mal ein Konto. Das kostet Gebühren – häufig nicht zu knapp. Das Londoner Fintech Azimo will (ahnlich wie Tranferwise) Geld bequem und kostengünstig transferieren – per App.
Jedes Jahr fließen rund 14 Milliarden US-Dollar als sogenannte Rücküberweisungen aus Deutschland in Entwicklungsländer. Migranten hierzulande unterstützen mit den Zahlungen Familienmitglieder und Freunde in ihren Herkunftsländern. In vielen der Empfängerländer ist ein Bankkonto anders als in Deutschland keine Selbstverständlichkeit. Wer über kein Konto verfügt, war bislang an Geldtransfer-Anbieter wie Western Union oder Moneygram gebunden und musste oftmals hohe Kosten in Kauf nehmen.Der Bedarf für digitale Lösungen bei Auslandsüberweisungen ist schon heute enorm. Angesichts der jüngsten Migrantenströme dürfte der globale Markt für Rücküberweisungen weiter wachsen, nach Schätzungen der Weltbank bis 2017 auf über 600 Milliarden US-Dollar.”
Peter Demidov, Azimo Deutschland
Kein Bankkonto: Azimo sieht Western Union, Moneygram und Transferwise als Angriffsziele
Das 2012 gegründete Fintech-Startup Azimo wil mit einer mobilen Lösungen kostengünstigen Geldtransfer angehen. Das Londoner Unternehmen biete Kosten pro Überweisung (je nach Zielland) von 1 – 3 Prozent. Das Geld könne in über 190 Länder weltweit in mehr als 70 Währungen verschickt werden. Im Unterschied zu TransferWise ist ein Bankkonto nicht für alle Services erforderlich.
Handyguthaben, M-Pesa oder Abholstelle
Um das Geld von A nach B zu transferieren, stehen verschiedene Alternativen zur Verfügung: Per App kann das Geld dem mobile Wallet des Empfängers gutgeschrieben oder zur Aufstockung des Handyguthabens verwendet werden. Der in Afrika und Osteuropa beliebte mobile Zahlungsdienst M-Pesa ist ebenfalls integriert. Wer das Geld lieber in bar erhalten möchte, kann es bei mehr als 270.000 Abholstellen weltweit in Empfang nehmen. In einigen Regionen wird das Geld sogar bis nach Hause geliefert.aj
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