SAS übernimmt Kamakura: Risikotechnologie im Finanzsektor
SAS, Anbieter von Lösungen für Analytics und künstliche Intelligenz (KI), übernimmt die Kamakura Corporation mit Sitz in Honolulu. Das privat geführte Unternehmen ist auf Software, Daten und Beratung für das Risikomanagement von Finanzdienstleistern wie Banken, Versicherungen, Asset Manager bis hin zu Rentenfonds spezialisiert. Kluger Schachzug, gerade in der aktuellen unsicheren Situation – denn die Akquisition verstärkt und erweitert das Lösungsangebot von SAS im Bereich Risikomanagement.
Die Investitionsentscheidung fällt in eine Zeit kriegs- und pandemiebedingt steigender Inflation und Rezession. In diesem volatilen Wirtschaftsklima stehen Banken und Finanzdienstleister unabhängig von ihrer Größe vor der Aufgabe, Liquiditäts- und andere Risiken in ihren Portfolios genau zu bewerten.Diese Akquisition ist eine Fortführung der umfassenden Investitionen, mit denen SAS seine cloudfähige Plattform für Risikomanagement weiterentwickelt hat. Sie zeigt unser Engagement, wenn es um fortschrittliche marktverändernde Risikomanagementlösungen geht, mit denen unsere Kunden aus dem Finanzsektor ihre wichtigsten Herausforderungen bewältigen können.“
Jim Goodnight, Mitgründer und CEO von SAS
Und der CEO erklärt, dass die Kombination der leistungsstarken SAS-Technologie mit Risk Analytics und Kreditmodellen von Kamakura sehr viel wertvoller für die Unternehmen sei als die Summe ihrer Teile. Mit der Akquisition von Kamakura will SAS eine der umfassendsten Lösungssuiten für integriertes Risk Management bereitstellen, mit einem Schwerpunkt auf Asset Liability Management (ALM).
„Der Synergievorteil der sich perfekt ergänzenden Portfolios für Risikotechnologie ist für jeden offensichtlich, der SAS und Kamakura kennt – es ist wie das Zusammensetzen von Puzzlestücken“, erklärt Sidhartha Dash, Research Director bei Chartis.
Kamakuras Stärke – robuste Funktionalitäten für ALM und die Berechnung von Zinsrisiken, proprietäre und spezialisierte Kreditmodelle sowie Risikodaten – ergänzt sich ideal mit der von Analysten bestätigten Expertise von SAS im Bereich Kreditrisikomanagement sowie Risk- und Finance-Integration auf SAS Viya. Dadurch ergeben sich leistungsstarke Lösungen für das gesamte Finanzwesen.“
Sidhartha Dash, Research Director bei Chartis
Risikomanagementpotenzial mit einer Vision
Kamakura hat sich in mehr als 30 Jahren auf Software und Daten für Risikomanagement bei Banken und Versicherungen spezialisiert. Die wichtigsten Lösungen sind der Kamakura Risk Manager (KRM) sowie der Kamakura Risk Information Services (KRIS). Ersterer ist ein integriertes Risikomanagementsystem für ALM, das Bewertungen, Stresstesting und Cashflow-Analyse auf Transaktionsebene bietet. Bei der zweiten Lösung handelt es sich um ein cloudbasiertes Software-as-a-Service-Angebot (SaaS), das Daten und Analytics zu Kreditrisiken bereitstellt. Unternehmen und staatliche Stellen können damit die Verteilung von Krediten vorhersagen sowie die Wahrscheinlichkeiten für Zahlungsverzug auf Basis proprietärer Modelle berechnen.
Die Akquisition erweitert nicht nur die Funktionalitäten in der Angebotspalette von SAS, sondern bringt auch die Führungsmannschaft, die Belegschaft und die Vertragspartner von Kamakura mit SAS-Experten zusammen. Somit ergibt sich ein spezialisiertes Risk-Know-how, für dessen Aufbau ein Unternehmen heutzutage Jahre benötigen würde.
Kamakura als Ergänzung fürs SAS-Portfolio
Kamakura hat sich unter mehreren Übernahmeangeboten für SAS entschieden, da die Unternehmen eine gemeinsame datengetriebene, forschungsorientierte Kultur verbindet. Beide Unternehmen verfügen über herausragende Kenntnisse in Modellerstellung und Analytics, erklärt Don van Deventer. Der Vorsitzende und CEO von Kamakura hat das Unternehmen 1990 gegründet. „Mit der Kombination unserer ähnlichen Kulturen schaffen wir Synergien, die gleichzeitig unseren Kunden und der Innovation im Markt zugutekommen. Konkret gesagt: Mit der cloudnativen Technologie von SAS Viya, Funktionalitäten für Risikomanagement und intuitiven, nutzerfreundlichen Schnittstellen zu den eigenständigen Lösungen von Kamakura werden wir ein marktführendes ALM-Angebot hervorbringen.“
Neben van Deventer, einem anerkannten Buchautor, umfasst das Executive-Leadership-Team von Kamakura den Research Director Robert Jarrow, der an der Entwicklung zweier etablierter Frameworks für Risikomodellierung beteiligt war: das Heath-Jarrow-Morton-Modell für Zinsrisiko und das Jarrow-Turnbull-Modell für Kreditrisiken. Zusammen mit COO Martin Zorn werden sie die Weiterentwicklung zukunftweisender Lösungen rund um ALM, integrierte Finanzplanung und andere Aufgaben im Risikomanagement leiten.tw
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/142809
Schreiben Sie einen Kommentar