So erobern Smart Contracts die Finanzbranche – doch ein Faktor fehlt
Laut einer jetzt veröffentlichten PwC-Studie haben Blockchain-basierte Verträge das Zeug dazu, klassische Verträge langfristig abzulösen. Denn sie bieten eine Reihe von Eigenschaften, die für die Unternehmen von Vorteil sind. Dazu zählen Verlässlichkeit, Cybersicherheit und Transparenz. Immerhin jeder Zweite der Befragten will sie im eigenen Unternehmen einführen – und immerhin zwei von drei Personen wollen Smart Contracts mit Künstlicher Intelligenz in Beziehung setzen und kombinieren. Doch es gibt noch einen Showstopper – den Fachkräftemangel.
Der Einsatz von Smart Contracts im Finanzsektor nimmt zu. Es ist davon auszugehen, dass sich die automatisierten Verträge auf Basis der Blockchain langfristig zu einem Standard in der Finanzbranche entwickeln werden. Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) wollen 52 Prozent der befragten 100 IT-Entscheider im Finanzsektor kurz- bis mittelfristig Smart Contracts einführen. Dass Smart Contracts klassische Finanztransaktionen ablösen werden, glaubt bereits heute mehr als ein Drittel (35,7 Prozent) der Befragten.Mit Hilfe von Smart Contracts können Geschäftsprozesse beschleunigt, effizienter gestaltet und Kosten eingespart werden: Vertragsbedingungen werden elektronisch auf einer Blockchain hinterlegt, automatisch ausgeführt und überwacht. Kombiniert mit Künstlicher Intelligenz (KI) können Tarife oder Klauseln risiko- oder datenabhängig flexibel angepasst werden.
Für alle befragten IT-Entscheider funktionieren die von ihnen bereits genutzten Smart Contracts verlässlich. Als weitere Vorteile von automatisierten, selbstausführenden Verträgen nennen jeweils 95 Prozent der Befragten Cybersicherheit und Transparenz. 84 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer wollen mit Hilfe von Smart Contracts ihren Umsatz steigern. 53 Prozent erhoffen sich Kosteneinsparungen. Um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, nutzen 74 Prozent Smart Contracts.
Für die Digitalisierung von Transaktionsnetzwerken (68 Prozent), für neue digitale Geschäftsmodelle (58 Prozent) sowie für Peer-to-Peer-Zahlungen (58 Prozent) werden smarte Blockchain-basierte Verträge in der Finanzbranche bereits am häufigsten eingesetzt. 67 Prozent der Befragten, die eine Einführung planen, wollen Smart Contracts mit künstlicher Intelligenz (Artificial Intelligence – AI) kombinieren, 64 Prozent planen einen Einsatz in den Bereichen Sustainable Finance oder Decentralized Finance (DeFi).
Auf der Suche nach Blockchain-Fachkräften
Bisher setzen nur 19 Prozent der befragten Dienstleister Smart Contracts ein. Der Hauptgrund: Nach Ansicht von 77 Prozent der Befragten fehlt es an Fachkräften, um die komplexen Anwendungen zu implementieren und in die Geschäftsprozesse zu integrieren. Als wesentliches Hemmnis nennen 74 Prozent die Einschätzung der Rechtssicherheit. Auch die Gewährleistung des Datenschutzes wird von 73 Prozent als Herausforderung gesehen. Die DSGVO-Konformität eines Vertrages kann technologisch sichergestellt werden.
In Blockchain-Plattformen integrierte Zero-Knowledge-Proofs (Null-Wissen-Beweise) ermöglichen es Finanzdienstleistern, sensible Informationen ihrer Kundinnen und Kunden unter Einhaltung des Datenschutzes zu verifizieren.”
Dimitri Gross, Director Financial Service Technology PwC Deutschland
Die komplette Studie bieten PwC hier zum Download nach Angabe der Lead-Daten an. pp
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