Sparda-Banken wechseln Kernbanksystem von Sopra-Steria zu Atruvia – und stimmen Kunden auf Einschränkungen ein
Etwa 2,3 Millionen Kundinnen und Kunden von Sparda-Banken in Deutschland müssen sich im nächsten Jahr wegen einer IT-Umstellung auf zeitweilige Einschränkungen gefasst machen. Im Frühjahr 2024 sollen als erste von sieben Instituten die Sparda-Banken Augsburg (Website) und Ostbayern zum genossenschaftlichen IT-Dienstleister Atruvia (Website) wechseln, wie der Verband der Sparda-Banken am Mittwoch mitteilte.
Wir wissen, dass die Veränderungen von Zugangswegen das Kundenverhältnis nochmal strapaziert.”
Florian Rentsch, Vorstandsvorsitzende des Verbandes
Bei den vier Sparda-Banken, die das Atruvia-System bereits nutzen, habe es im Zuge der Umstellung Kundenabgänge “im signifikanten Bereich” gegeben, sagte Rentsch.
Was wir feststellen ist, dass die Kunden frühzeitiger, intensiver, auch auf unterschiedlichen Kanälen informiert werden müssen. Das reine Versenden von Briefen reicht definitiv nicht aus.”
Nach Einschätzung des Verbandes müssen sich die Institute auch darauf einstellen, dass sie rund um die jeweiligen Wochenenden der IT-Umstellung mehr Personal einsetzen, um die erfahrungsgemäß zahlreichen Fragen der Kunden zur Umstellung ihres Online-Bankings und der Bedienoberfläche von Geldautomaten zu beantworten.
Vier der insgesamt elf Sparda-Banken in Deutschland – die Institute in Hamburg, Berlin, Hannover und Südwest – nutzen Atruvia bereits. Die sieben anderen wollten eigentlich gemeinsam mit dem französischen Technologiekonzern Sopra Steria ein neues Kernbanken-System entwickeln. Ende März dieses Jahres verkündeten die daran beteiligten Sparda-Banken Augsburg, Baden-Württemberg, Hessen, München, Nürnberg, Ostbayern und West ihren Wechsel zu Atruvia. Im Herbst 2025 soll der IT-Umzug abgeschlossen sein.
“Für die Kunden ist dieser Weg im Ergebnis positiv, weil wir in eine stabilere Situation kommen”, sagte Rentsch. Angesichts der zuletzt zurückgehenden Zahl von Mitgliedern wollen sich die Institute verstärkt insbesondere um jüngere Kundschaft bemühen.
Wir haben an einigen Stellen beim Thema Payment Nachholbedarf, wir müssen da attraktiver werden,”
sagte der Verbandschef mit Blick etwa darauf, dass noch nicht alle der Institute das Bezahlverfahren Apple Pay anbieten. Derzeit sind 84 Prozent der insgesamt 3,8 Millionen Kundinnen und Kunden der elf Sparda-Banken in Deutschland auch Mitglied der genossenschaftlich organisierten Häuser.dpa
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