Symbioticon 2018: Beim Sparkassen-Hackathon von der Idee zum Prototyp in 33 Stunden
Unter dem Motto #nonormal hat in der vergangenen Woche die dritte Ausgabe der Symbioticon stattgefunden. Rund 200 Teilnehmer kämpften in 36 Teams um einen Prototypen für eine fintech-spezifische Anwendung. Am Ende konnten vor allem zwei Ideen die Jury überzeugen, die nicht nur einen der mit 100.000 Euro dotierten Hauptpreise gewannen, sondern auch einen der Sonderpreise für sich verbuchen konnten. Doch abgesehen von den ausgezeichneten Projekten haben anlässlich der dritten Symbioticon alle Teilnehmer eine beachtliche Sache unter Beweis gestellt.
Eine riesige neue Fläche im Erdgeschoss der Halle 11, cooles startup-gemäßes Design sowie ein kreatives Umfeld mit viel Raum für Networking und hochkarätige Referenten: Die dritte Ausgabe der Symbioticon, Hackathon der Sparkassen-Finanzgruppe, hat in der vergangenen Woche parallel zum FI-Forum in Frankfurt stattgefunden. Programmierer, Kreative und FinTechs stellten sich unter dem Motto #nonormal den aktuellen Herausforderungen der Digitalisierung und suchten nach branchenübergreifenden Ansätzen für das Banking der Zukunft.Die insgesamt 200 Teilnehmer waren vom 20. bis 22. November in die Frankfurter Messehallen gekommen, um das Trendthema Cross-Industry in den Fokus ihrer Ideen zu rücken. Die Ideen kamen dabei aus einem oder mehreren der zielgruppenspezifischen Ideenfelder Generation Z, Familie, junge Berufstätige, Bestager, Freelancer und Small Business Clients.
Symbioticon: Von der Idee zum Prototyp in 30 Stunden
Zwölf API-Partner aus den Bereichen Mobilität, Versicherung oder Kommunikation – darunter auch Unternehmen wie Google, Amazon oder IBM – standen den 36 Teams während des rund 30-stündigen Coding-Vorgangs bei ihren Überlegungen zur Seite. Sieger wurde am Ende das Team „zUP“: Es überzeugte die sieben Experten, darunter neben zahlreichen Führungskräften aus der Sparkassen-Finanzgruppe auch den Berliner Künstler Friedrich Liechtenstein, sowie eine Online-Jury aus 60 Sparkassen mit ihrer App-Idee „Weltenbummler“, die sich speziell an Reisende der Generation Z richtet. Neben einem Entwicklungsbudget in Höhe von 100.000 Euro gewann das Team zudem im Rahmen des Sonderpreises Kreditwirtschaft eine Reise zur German Tech Week nach Tel Aviv. Das Besondere an der Idee war die Kombination aus budgetorientierter Reisezielsuche, möglicher Vergabe eines Kleinkredits in Echtzeit und einiger Community-Elemente.
Platz zwei belegte das Team „Konfuzio“ mit einer Anwendung für kleine und mittelständische Unternehmen, bei der sich Belege über Auslagen von Mitarbeitern smart erkennen und direkt begleichen lassen. Auch sie gewannen zusätzlich noch den Sonderpreis Firmenkundenanwendungen der Star Finanz, der mit 5.000 Euro dotiert ist. Bronze ging an das Team „Green Banana“: Ihre Entwicklung soll die Generation Z dazu bewegen, Partys oder auch nachhaltige Projekte über bezahlte Playlists zu finanzieren. Dabei können Lieblingssongs durch Überweisungen ganz nach oben auf die Liste gebracht werden. Beide Ideen erhalten ebenfalls ein Umsetzungsbudget im Gesamtwert von 100.000 Euro, mit dem „die Sparkassen-Finanzgruppe den Gewinnern einen echten Schub im Rahmen der Produktentwicklung geben möchte“, wie Star Finanz- und S-Hub-Geschäftsführer Bernd Wittkamp im Rahmen der Preisverleihung ausführte.
Insgesamt war das Feld an Ideen, die auf der Symbioticon gezeigt wurden, breit gefächert: neben einer Vielzahl durchaus ambitionierter Ideen, die einen echten Neuigkeitswert hatten, gab es auch Anwendungen, die insbesondere der digitalisierungs- und fintech-erprobten Fachjury wenig Neues geboten haben dürften. Davon abgesehen haben aber alle Teams unter Beweis gestellt, dass sie in einem Elevator-Pitch von drei Minuten mit zusätzlicher zweiminütiger Fragerunde durch die Jury bestehen können. Erlaubt war dabei nur „fresh code“, die Teilnehmer mussten ihre Arbeit also in den paar Stunden erledigen und die vorhandenen APIs nutzen. Außerdem galt das Motto „no Powerpoint“ – gezeigt werden durfte nur der Bildschirm des Smartphones oder Notebooks.
Das Feld der Teilnehmer der Symbioticon war ebenso vielfältig: von Technikern über Bankfachwirte bis hin zu Designern und UI-Experten war vieles dabei, einige erprobte FinTech-Vertreter ebenso. Für alle dürfte neben der Erfahrung, in einer derart knappen Zeit mit technischer Hilfe einen Prototypen auf die Beine zu stellen, auch die Möglichkeit zum Netzwerken ein Ansporn gewesen sein.
Symbioticon: Die wohl größte Jury aller vergleichbaren Hackathons im deutschen Raum
Neu war in diesem Jahr auch eine Networking- und Ideen-Area. Damit bot der Ausrichter des Events, der Sparkassen Innovation Hub, zusätzlich zum Hackathon die Möglichkeit, sich mit mehr als 250 Experten aus den Bereichen IT, FinTech, Forschung und Sparkassen auszutauschen. Mehr als 30 Vorträge, darunter Keynotes von Sebastian Puffpaff, Andrew Keen mit „How to fix the Future“ oder von Trend- und Zukunftsforscher Peter Wippermann sorgten für interessante Impulse bei den Entwicklern und Gästen des Events. Dieses hochkarätig besetzte Programm im selben Raum war übrigens mustergültig gelöst: Ähnlich wie man das beispielsweise von einigen Räumen der RePublica kennt, traten die Speaker mit Mikros auf, die auf Silent Headphones, also Kopfhörer übertragen wurden, so dass die Sprecher nicht den Kreativprozess der arbeitenden Teams störten.
Neben einer mit ausgewählten Experten besetzten Jury nahmen in diesem Jahr auch mehr als 60 Sparkassen und damit über 25.000 Zuschauer per Youtube-Livestream am Online-Voting für die Gewinner-Idee teil. Das macht die Symbioticon gleichzeitig zum Hackathon mit dem größten Stimmen-Pool in Deutschland. Durchgängig mit abgestimmt haben so mehrere tausend Mitarbeiter der Sparkassen. Parallel zum Event präsentierte der Sparkassen Innovation Hub darüber hinaus seine neue Tester-Plattform MOVE. Sie soll interessierten Sparkassen ermöglichen, einzelne Ideen und Fragestellungen sowie konkrete Kundenbedürfnisse bei einer ausgewählten Community zu testen und Feedback zu erhalten. Start des Angebots ist Anfang 2019.
Uns war es in diesem Jahr besonders wichtig, dass sich die Teilnehmer mit dem Trendthema Cross-Industry, sprich mit der Verzahnung technologischer Innovationen aus verschiedenen Anwendungsfeldern, auseinandersetzen. Damit werden wir unserem Anspruch gerecht, Treffpunkt für kreative Ideen innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe zu sein. Wir freuen uns darauf, die prämierten Ideen gemeinsam mit den Gewinnern bei uns im Hub weiterzuentwickeln, um noch genauer herauszufinden, was unsere Kunden wollen und wie wir sie dabei unterstützen können.”
Bernd Wittkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Star Finanz
Der Sparkassen Innovation Hub ist Innovation Lab der Sparkassen-Finanzgruppe und damit der Think Tank, der sich mit Konsumenten, technischen Innovationen und digitalem Banking beschäftigt. Er ist Anfang 2017 als gemeinsame Initiative der Sparkassen, des DSGV, des DSV, der Finanz Informatik und der Star Finanz ins Leben gerufen worden. Der Hub ist ein Geschäftsbereich der Star Finanz, Deutschlands führendem Anbieter von Online- und Mobile-Banking-Lösungen.tw
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