Temenos führt Micro-Apps ein
Die modulare Bankensoftware-Lösung Temenos Infinity wird um Micro-Apps erweitert. Diese sollen es Banken ermöglichen, ihre Systeme noch einfacher und schneller zu erweitern. Zudem können darüber Funktionen gezielt für einzelne Kundensegmente bereitgestellt werden.
Als „nächste Generation des Digitalen Bankings“ bezeichnet der Software-Hersteller die nun verfügbare Lösung Temenos Infinity Micro Apps. Sie stellt sogenannte Packaged Business Capabilities (PBC) bereit, also Funktionsbausteine, die sich einfach zu- oder abschalten lassen. Der Vorteil liegt in kürzeren Entwicklungszeiten, schnellerer Umsetzung von Innovationen und gezielter Personalisierung von Kunden-Apps und -Webservices.
Zwischen SOA und Microservices
Laut den Experten von Gartner, die den Begriff Packaged Business Capabilities geprägt haben, sind PBC eine Sammlung von Daten-Schemata und Diensten, APIs und Event Channels. Sie stellen dem Anwender eine genau definierte Funktion zur Verfügung. Im Idealfall sind sie vollständig autonom, enthalten also keine kritische Kreuzabhängigkeiten.
Auf IT-Seite schließen die Micro-Apps eine Lücke zwischen monolithischen Systemen und Anwendungs-Suiten mit verschiedenen, aufeinander abgestimmten Anwendungen, und der SOA-Architektur mit Microservices. Vereinfacht könnte man sagen, dass PBC aus einem oder mehreren Microservices, die einzelnen IT-Funktionen entsprechen, eine Anwender-Funktion bilden.
Anders als etwa bei Suiten oder mehreren unabhängigen Anwendungen fügen sich die Funktionen auf Basis von Micro-Apps nahtlos in bestehende Benutzeroberflächen ein. Frontends wie die Website, über die Kundenservices angeboten werden, als auch Backends, wie die Nutzeroberfläche für die eigenen Mitarbeiter, passen sich also automatisch an.
Services auf enge Kundensegmente zuschneiden
Temenos Infinity Micro Apps werden als SaaS oder On-Premise bereitgestellt. Jede App fokussiert einen einzigen Anwendungsfall und kapselt dessen Funktionalität. Dies macht es einfacher, die Module, aus denen Temenos Infinity besteht, hinzuzufügen, zu entfernen und zu konfigurieren, so der Hersteller. Auf diese Weise können Banken jeweils eigene Service-Angebote auf Basis demografischer Merkmale anbieten, die dann etwa nur für Familien, Studenten oder Gig-Economy-Mitarbeitern sichtbar sind.
Über alle Kanäle hinweg, also beispielsweise sowohl im Online-Angebot wie in der Mobile-App, könnten die Finanzdienstleister ihre Angebote hyperpersonalisieren, so der Hersteller. Ein Kunde, der beispielsweise sowohl Geschäfts- als auch Privatkundenkonten besitzt, könnte beide über einen Zugang bedienen und die Möglichkeit bekommen, innerhalb seiner App zwischen Geschäfts- und Privatkundengeschäft zu wechseln.
„Banken wissen, dass sich die Kunden nach einfachen Anwendungen sehnen, aber der One-Size-Fits-All-Ansatz funktioniert im digitalen Bereich nicht. Mit Temenos Infinity Micro Apps verwandeln wir die monolithischen Oberflächen in Mikro-Frontends. Wir geben Banken die Bausteine an die Hand, um optimale digitalen Banking-Erlebnisse mit Hypergeschwindigkeit zu schaffen und auf die richtigen Kunden auszurichten.“
Joaquin de Valenzuela Muley, SVP & Global Business Line Director Infinity
Flexiblere und schnellere Entwicklung
Mit Temenos Infinity Micro Apps können Banken den gesamten Funktionsumfang von Grund auf als Bausteine erstellen. Der Hersteller verweist unter anderem auf den enormen Funktionsumfang von Temenos Infinity for Retail Banking. Mit Hilfe des neuen Ansatzes könnten Banken nun Micro-Apps – und damit Funktionen – die sie nicht benötigen, einfach entfernen oder deaktivieren.
Kreuzabhängigkeiten sind unmissverständlich definiert, so dass stets klar ist, wie sich Benutzererfahrung und die Funktionalität der gesamten Anwendung durch das Entfernen einer Micro-App ändert. Auch das Erweitern und Testen läuft nach Angaben von Temenos schneller und einfacher, da sich jede Funktion einzeln hinzufügen und updaten lässt. hj
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