ARCHIV26. März 2024

Traditionelle Werte, moderne Trends: Einkaufen und Bezahlen in Deutschland

Initiative Deutsche Zahlungssysteme

Es ist heute nicht mehr zwingend notwendig, an der klassischen Ladenkasse einzukaufen. Dies wird durch neue Ladenkonzepte, Selbstbedienungskassen oder Lieferdienste ermöglicht. Dennoch sind die Deutschen nach wie vor sehr traditionell eingestellt, wenn es um das Einkaufen geht: Für den gewohnten Einkauf an der Supermarktkasse mit Personal entscheidet sich nach wie vor die Mehrheit der Bevölkerung (90 Prozent). Doch gerade für Kartenzahler und die jüngere Generation gehören innovative Konzepte eindeutig zum Einkaufsmodell der Zukunft: Jeder Zweite möchte künftig verstärkt an modernen Selbstbedienungskassen einkaufen. Diese und weitere Ergebnisse liefert der Rückblick auf die jährliche Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme.

Während 90 Prozent der Bevölkerung Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs noch klassisch an der Supermarktkasse mit Kassenpersonal einkaufen, verabschiedet sich die Generation der 16- bis 29-Jährigen von bewährten Einkaufstraditionen. 45 Prozent geben an, häufig bis gelegentlich die SB-Kasse im Supermarkt zu nutzen, fast ebenso viele (40 Prozent) lassen sich Lebensmittel nach Hause liefern. Generationenübergreifend nutzen nur 13 Prozent die SB-Kasse im Supermarkt und nur jeder Zehnte lässt sich Lebensmittel liefern.

Kartenzahler deutlich offener gegenüber neuen Konzepten

Bei den jüngeren Zielgruppen zeigt sich ein anderes Bild: Vor allem die Gruppe der 16- bis 29-Jährigen zeigt sich innovationsfreudig: Mehr als die Hälfte (56 Prozent) möchte in Zukunft häufiger an Selbstbedienungskassen im Supermarkt einkaufen und knapp ein Drittel der 16- bis 29-Jährigen (30 Prozent) kann sich vorstellen, häufiger Supermärkte ohne Kassen zu nutzen. Neben der jungen Generation stechen vor allem die Kartenzahler positiv hervor: Mehr als die Hälfte von ihnen (51 Prozent) plant, in Zukunft verstärkt Selbstbedienungskassen zu nutzen. Knapp ein Drittel (29 Prozent) möchte häufiger im kassenlosen Supermarkt einkaufen. Bar bezahlen dagegen nur 20 bzw. 12 Prozent.

Auch wenn neue Einkaufskonzepte in der Gesamtbevölkerung derzeit eher auf wenig Gegenliebe stoßen: Immerhin mehr als ein Drittel (38 Prozent) der Bundesbürger gibt an, künftig häufiger SB-Kassen im Supermarkt nutzen zu wollen. Vorstellen können sich den Einkauf in Supermärkten ohne Kasse nur 22 Prozent der Befragten. Lebensmittel im Internet bestellen wollen künftig noch weniger (14 Prozent). Knapp die Hälfte der Bevölkerung (47 Prozent) möchte auch in Zukunft keines der genannten Einkaufskonzepte häufiger in Anspruch nehmen.

Wunsch nach Harmonisierung der Bezahlverfahren im E-Commerce

Initiative Deutsche Zahlungssysteme

Während die Einstellung zu neuen Einkaufskonzepten im Bereich des Lebensmitteleinkaufs in der Bevölkerung noch zwiespältig ist, haben die Bundesbürger die Vorteile des Online-Shoppings eindeutig für sich entdeckt. Die Bequemlichkeit, von zu Hause aus einkaufen zu können (71 Prozent), und die Unabhängigkeit von Ladenöffnungszeiten (69 Prozent) zählen für die Mehrheit der Online-Shopper zu den wichtigsten Gründen für den virtuellen Einkaufsbummel. Immerhin ein Drittel (31 Prozent) der Online-Käufer nutzt das Internet nur, wenn das Produkt vor Ort nicht erhältlich ist. Verbesserungspotenzial sehen die Verbraucher vor allem beim Bezahlen: Eine Harmonisierung der Bezahlverfahren, so dass überall die gleichen Zahlungsmethoden genutzt werden können, wünscht sich die Hälfte (49 Prozent). Mehr als ein Drittel (38 Prozent) wünscht sich eine größere Auswahl an Zahlungsmethoden.

Beim Bezahlen an der Kasse setzen die deutschen Verbraucher nach wie vor auf Bewährtes: 55 Prozent zahlen beim Bezahlen mit Karte am liebsten mit der Girocard. Die Höhe des Kaufbetrags scheint dabei eine immer geringere Rolle zu spielen. Insbesondere die jüngere Generation bevorzugt bei Kleinbeträgen unter 50 Euro nur noch zu einem Drittel (35%) Bargeld. Hier spielt sicherlich eine Rolle, dass kontaktloses Bezahlen unkomplizierter zu handhaben ist: In der jungen Generation (16-29 Jahre) zahlen 90 Prozent kontaktlos mit der Girocard. Aber auch generationsübergreifend ist die Nutzung mit 73 Prozent auf einen neuen Höchststand gestiegen.

Initiative Deutsche Zahlungssysteme

Erstmals gibt auch mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Generation 60+ an, die Kontaktlos-Funktion zu nutzen. Insbesondere das kontaktlose Bezahlen mit der digital hinterlegten girocard im Smartphone gewinnt bei den Verbrauchern deutlich an Beliebtheit: 21 Prozent geben an, schon einmal auf diese Weise bezahlt zu haben (2022: 12 Prozent). In der Generation der 16-29-Jährigen haben sogar schon 41 Prozent mit der digitalen girocard im Smartphone oder der Smartwatch bezahlt (2022: 27 Prozent). Dabei zeigt sich: Die Nutzung der Girocard von heute manifestiert die Zahlungspräferenz von morgen: Für 76 Prozent der Bundesbürgerinnen und -bürger gehört die physische Karte in die Geldbörse der Zukunft, gefolgt vom Bargeld mit 53 Prozent und der digitalen Girocard mit 46 Prozent.

Vorteile aus dem Handel vor Ort in E-Commerce übertragen

Deutlich wird, dass neben der jüngeren Generation vor allem die Kartenzahlerinnen und -zahler auf Innovation und die Integration neuer Einkaufsmöglichkeiten in ihren Alltag setzen. Die Girocard wird in diesem Zusammenhang immer wieder als verlässliche und bewährte Begleiterin in Anspruch genommen. Der Wunsch nach Vereinheitlichung und Diversifizierung der Bezahlverfahren im Internet ist klar erkennbar: Mit ihrem Vertrauensvorschuss bei den Bundesbürgern könnte die Girocard künftig einen echten Mehrwert im E-Commerce bieten. Mit dem Innovationsprojekt “Girocard 4.0” ist die Deutsche Kreditwirtschaft bestrebt, diesem Verbraucherwunsch zu entsprechen und die Girocard im E-Commerce noch stärker zu etablieren.tw

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