TÜV: UniCredit und Deutsche Telekom Assekuranz gehen im App-Check voraus
Angry Birds schickt MAC-, IP-Adresse und den Status des Mikrofons an fremde Server. Für das Spiel selbst sind diese Informationen unwichtig. Und Angry Birds ist kein Einzelfall. Der TÜV Rheinland hat im letzten Jahr rund 500 Apps getestet. Rund 200 gehen sorglos mit Nutzerdaten um, holen sich Rechte, die sie nicht brauchen und übermitteln Daten, die sie nichts angehen. UniCredit und die Deutsche Telekom Assekuranz haben verstanden und ihre Apps vom TÜV Rheinland zertifizieren lassen.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass viele kostenlose Apps – darunter fallen auch einige Spiele-Apps – recht fragwürdig mit den personenbezogenen Daten umgehen und Daten sowie Geräte- und Standortdaten unverschlüsselt weitergeben. Der Anwender bezahlt den “kostenlosen” Service oft mit seinen Daten. Datenklau ist dabei eben nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Deutschen Nutzern ist das durchaus bewusst – und sie wollen es nicht. Für App-Anbieter hat der TÜV Rheinland vor ziemlich genau einem Jahr eine App-Zertifizierung eingeführt, die Datenschutz und Nutzung unter die Lupe nimmt.
Ein Jahr danach, 500 Apps weiter …
Der TÜV Rheinland hat nun ein standardisiertes Testverfahren für Apps entwickelt um die Erst-Zertifizierung für knapp unter 1000 EUR anbieten zu können. So finden sich Vorgeprüfte und Zertifizierte Apps im Internet unter www.checkyourapp.de. Bislang haben die unabhängigen Prüfer 120 Apps zertifiziert. Darunter auch die SEPA-App der UniCredit und “be relaxed – Smartphone und Tablet Versicherung” der Deutsche Telekom Assekuranz.
Im Rahmen des neuartigen Prüfverfahrens werden Apps in Hinblick auf den angemessenen Umgang mit personenbezogenen Daten der User getestet. Die erfolgreichen Prüfergebnisse landen in der öffentlichen und für User kostenfreien Online-Datenbank. „Ein Blick genügt, um sich darüber zu informieren, welche Apps erfolgreich geprüft und mit Nutzerdaten vertrauensvoll umgehen“, erläutert TÜV Rheinland-Experte Torsten Jung.
„Unser Testverfahren minimiert die Missbrauchsmöglichkeiten und kennzeichnet seriöse Apps, die Nutzern auch tatsächlich nutzen – und nicht schaden“, erklärt Torsten Jung von TÜV Rheinland die neu gewonnene Transparenz im App-Dschungel.
Vertrauen muss man sich verdienen
Testkriterien gliedern sich in folgende Kategorien: Benutzerdaten, persönliche Daten, Geräte-Infos, Adressbuchinformationen, Speicher, Standortdaten und Browser-Typ. Bei der Bewertung stehen Transparenz und Angemessenheit bei der Datenerhebung, -übermittlung, -speicherung, -verarbeitung und -weitergabe an Dritte im Fokus.
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