Versicherungen online: Welche Verträge vermehrt im Netz geschlossen werden
Mit wenigen Klicks zur neuen Versicherung, statt langwierig Papierformulare auszufüllen, ist für viele Bundesbürger eine attraktive Alternative. Derzeit werden aber vor allem vergleichsweise einfache und wenig erklärungsbedürftige Versicherungen mit einem übersichtlichen Leistungsangebot online abgeschlossen, wie eine aktuelle Studie des IT-Branchenverbands Bitkom zeigt, in deren Rahmen 1.005 Bundesbürger ab 16 Jahren telefonisch befragt wurden.
So geben 4 von 10 Deutschen (44 Prozent), die eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen haben, an, dass sie dies zuletzt online erledigt haben – ein bemerkenswert hoher Wert für eine Branche, in der immer noch viele Kunden auf Beratung Wert legen. Und 3 von 10 (33 Prozent) Besitzer einer Kfz-Versicherung haben die letzte Police online vereinbart, was angesichts der umfangreichen Werbemaßnahmen gegen Jahresende allerdings weniger verwundert. Dahinter folgen fast gleichauf die Rechtsschutzversicherung (25 Prozent) und die Auslandskrankenversicherung (23 Prozent).Je mehr Beratung eine Versicherung erfordert, desto näher liegt es, sich dazu persönlich beraten zu lassen. Allerdings wird auch online die personalisierte Beratung per Video oder mit Unterstützung von Chatbots und Künstlicher Intelligenz künftig an Bedeutung gewinnen.“
Fabian Nadler, Referent Digital Insurance und InsurTech, Bitkom
Doch das ist erst der Anfang, ist sich Nadler sicher: „Wir werden künftig vermehrt spezielle Online-Angebote sehen, bei denen ich zum Beispiel per Smartphone noch am Flughafen für genau die Zeit meines Urlaubs einen entsprechenden Versicherungsschutz abschließen kann.“ Diese On-Demand-Versicherungen basieren unter anderem auf IoT-Daten und werden den Versicherungsmarkt noch einmal grundlegend verändern.
Nachholbedarf bei erklärungsbedürftigen Produkten
Nur jeder sechste (17 Prozent), der eine Unfallversicherung besitzt, hat diese zuletzt online abgeschlossen, bei der Krankenversicherung ist es sogar nur jeder siebte (14 Prozent). Noch geringer ist die Online-Quote bei Haftpflichtversicherungen (12 Prozent) und Berufsunfähigkeitsversicherungen (11 Prozent). Schlusslichter sind die Hausratversicherung und die private Altersvorsorge (je 7 Prozent).
Wir werden in den kommenden Jahren in allen Bereichen einen Trend hin zum Online-Abschluss sehen, so dass die persönliche Beratung durch Versicherungsvertreter oder -makler sich vor allem auf außergewöhnliche oder komplizierte Fälle konzentrieren kann.“
Fabian Nadler, Referent Digital Insurance und InsurTech, Bitkomtw
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