Visa-Debitkarte für comdirect-Marke: Modulares Kontomodell von kostenlos bis 14,90 €/Monat
“Cool” will die Commerzbank mit dem neuen comdirect-Konto sein: Das neue Girokonto biete eine Visa-Debitkarte, die verbessertes Mobile Payment ermöglichen soll. Die Gebühren für das modulare Konto liegen in einem Bereich von “Kostenlos” (unter Bedingungen) bis zur “Plus”-Version mit 14,90 €/Monat.
Kern des neuen Kontos ist die Modularität. So kann der Kunde neben der Visa-Debitkarte (drei Bargeld-Auszahlungen sind kostenlos) eine Girocard bekommen. Eine Reise-Versicherung, ein Drei-Raten-Kredit und eine vollwertige Bargeldversorgung gibt es gegen Aufpreis.Unsere Kunden setzen verstärkt auf Convenience und mobile Services. Hierfür bieten wir ihnen ein neues attraktives Leistungspaket zu fairen und günstigen Konditionen. Online-Banking lässt sich jederzeit und überall mit der App erledigen, das Zahlen mit dem Handy klappt sofort nach der Eröffnung und Bargeld ist weltweit kostenlos abhebbar. Der Kunde zahlt nur für die Zusatzleistungen, die er auch braucht. Wenn sich die Bedürfnisse ändern, kann auch das Girokonto flexibel angepasst werden.”
Thore Ludwig, comdirect Bereichsleiter Banking
Im Zentrum des neuen Kontos stehe die “neue Bankkarte”: Nicht die Girocard, sondern die Visa-Debitkarte. Mit ihr erhalte der Kunde bis zu 3-mal im Monat weltweit an allen Geldautomaten mit Visa-Zeichen kostenlos Bargeld – “auch bei der lokalen Bank nebenan”. Es handele sich dabei um die gleiche Kartenart, wie sie Visa zum Start des o2 Banking-Kontos Ende vergangenen Jahres erhalten hätten (ebenfalls comdirect).
Die Visa-Bankkarte könne für sämtliche Zahlungen genutzt werden – vor allem für das Online-Shopping (bei dem die Girocard Schwächen hat) als auch kontaktlos an der Ladenkasse oder mobil mit Apple Pay und Google Pay. Die Belastung erfolge dabei, wie bei Debit-Karten üblich, direkt auf dem Girokonto. Der Kunde kann alle Transaktionen jederzeit in der App direkt einsehen. Eine Girocard gehöre dennoch kostenlos zum Angebot und könne ebenfalls für Zahlungen an der Ladenkasse oder zur Bargeldabhebung an Geldautomaten der Cash-Group genutzt werden.
Die Leistungen:
- Kontoführung: Ab einem monatlichen Geldeingang von 700 Euro oder bei 3 Zahlungen über Apple Pay oder Google Pay pro Monat oder bei einem Trade/einer Sparplanausführung pro Monat. Für Studenten, Praktikanten und Azubis unter 28 Jahren ist das Konto kostenlos. Ansonsten 4,90 Euro mtl.
- Zwei kostenlose Karten: Bankkarte (Visa-Debitkarte, 3 * kostenlose Bargeldabhebung) und girocard (Debitkarte, kostenlose Bargeldabhebungen an Cash.-Group-GAAs und bei Shell-Tankstellen)
- Apple Pay, Google Pay und kontaktloses Bezahlen
- comdirect App, Online-Banking, Kundenservice
- Visa-Kreditkarte mit monatlicher Abrechnung, kostenlosem Bezahlen im Ausland sowie Verlängerung der Garantie auf mit der Karte bezahlte Artikel und 1x mtl. kostenlose Nutzung des 3-Raten-Services: 1,90 Euro mtl.
- Bargeld Plus-Service: Uneingeschränkt oft kostenlos weltweit Bargeld abheben an jedem Geldautomaten mit Visa-Zeichen und uneingeschränkt oft Bargeld einzahlen an allen Einzahlungsautomaten der Commerzbank: 6,90 Euro mtl.
- “Reise-Sorglos-Paket” mit Auslandsreiserücktrittsversicherung, Auslandsreisekrankenversicherung, Auslands-Reisegepäck-Versicherung, Mietwagenschutz und Notfallservice rund um die Uhr: 7,90 Euro mtl.
Alternativ ein “Gesamtpaket Girokonto Plus” zum Vorzugspreis von monatlich 14,90 Euro.
Unterm Strich wird’s damit für viele Kunden zwar nicht teurer, sie müssen aber mehr Dinge beachten. Laut Service-Hotline soll das System nämlich nur regelmäßig gleiche Geldeingänge als hinreichend für das kostenfreie Girokonto erkennen – ein solcher liegt aber beispielsweise nicht bei einem Selbstständigen vor, es sei denn, dieser überweist regelmäßig denselben Betrag vom Geschäftskonto. Auch die bislang kostenlose Visa-Kreditkarte, die dem Kunden quasi automatisiert mit an die Hand gegeben wurde, ist nun (moderat) bepreist. Die zusätzliche kostenlose Visa-Debitkarte ist indes ein Zeichen dafür, dass mittelfristig auch die Girocard als Standardkarte zur Disposition stehen könnte, wie das bei vielen ähnlich “coolen” Konten der Neobanken bereits an der Tagesordnung ist.
Immer weiter dreht auch das Institut an den Freigrenzen beim Guthaben, oberhalb derer Strafzinsen in Höhe von 0,5 Prozent anfallen. Altkunden sollen hiervon allerdings bis zu einem Betrag von 250.000 Euro weiterhin verschont bleiben – vorerst. Immerhin: Zu den Comdirect-First-Services, die für Premium-Kunden unter bestimmten Bedingungen (Vieltrader, höhere Geldeingänge oder Depotwerte) bestanden, soll es keine Änderungen geben. Diese sind übrigens laut einer Unternehmenssprecherin nicht deckungsgleich mit denen des Girokonto Plus für 14,90 Euro – deren Kunden hätten immerhin Priorität und verkürzte Wartezeiten bei telefonischen Anfragen.
Bemerkenswert ist aber auch die Art und Weise, wie das Unternehmen den Bestandskunden innerhalb des Postfachs die Änderungen kommuniziert. Auf Anfrage erfährt der Kunde, er habe hierzu bereits Informationen in seinem Postfach, dort wird bislang aber nur auf eine Änderung der produktbezogenen Geschäftsbedingungen bezüglich des Angebots “Wir gemeinsam” eingegangen. Die eigentlichen Änderungen, die wir ja hier ausführlich aufgeschlüsselt haben, werden laut einer Unternehmenssprecherin den Kunden aber erst “in Tranchen in den nächsten Tagen” kommuniziert. aj
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/117665
Schreiben Sie einen Kommentar