Vor allem für Jüngere zählt beim digitalen Bezahlen die Bequemlichkeit
Sicherheit ist für sechs von zehn Verbrauchern der wichtigste Aspekt beim Bezahlen. Doch gerade der jüngere Teil der Bevölkerung legt auch Wert auf damit verbundene Bequemlichkeit und Schnelligkeit. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage von Visa hervor, für die das Meinungsforschungsinstitut Forsa über tausend Verbraucher bundesweit online befragt hat. Die Freigabe von Zahlungen mit Fingerabdruck oder PIN bietet aus persönlicher Sicht der Kunden das beste Verhältnis von Sicherheit und Bequemlichkeit. Die Umfrage fand von Mai bis Juni 2023 mit einer repräsentativen Onlineumfrage deutschlandweit statt.
Passwörter und Einmalcodes beurteilen die Befragten zwar auch als sehr sicher, doch nur als mittelmäßig praktikabel. Die Gesichtserkennung liegt in der Wahrnehmung der Befragten dazwischen. Bei der Nutzung zeigt sich ein deutlicher Altersunterschied. Biometrische Verfahren sind vor allem bei den Kunden bis 35 Jahren doppelt so beliebt wie bei den über 60-Jährigen (46 % vs. 23 %). Ein möglicher Grund dafür laut Umfrage: Vor allem Verbraucher über 60 Jahre sorgen sich um Sicherheit und Daten beim Bezahlen mit dem Smartphone.Wir brauchen mehr Aufklärung über die Sicherheit digitaler Zahlverfahren. Gerade die biometrische Freigabe von Zahlungen ist ein großer Fortschritt für mehr Sicherheit beim Bezahlen.”
Tobias Czekalla, Country Manager Deutschland bei Visa
Daten sind beim Bezahlen mit dem Smartphone sicher
Durchschnittlich glauben die Befragten, dass zehn Prozent der Kartenzahlungen betrugsbehaftet sind. „Dabei ist das digitale Bezahlen sehr sicher und das Betrugsrisiko wird stark überschätzt“, erklärt Czekalla. Wie das Unternehmen betont, liegt die Betrugsquote bei Visa-Zahlungen derzeit bei unter 0,1 Prozent – eine der niedrigsten Quoten aller Bezahlmethoden. Selbst in diesen seltenen Fällen sind Karteninhaber geschützt, wenn sie nicht selbst autorisiert haben.
Beim Bezahlen mit dem Smartphone oder Wearable an der Ladenkasse hält nur rund ein Drittel (37 Prozent) der Befragten die Zahlungsdaten für sicher. Das Bezahlen mit dem Handy ist durch die Token-Technologie geschützt. Anstelle der Kartennummer wird ein zufallsgenerierter Platzhalter im Gerät gespeichert. „Bei einer Token-Zahlung werden so keine Kartendaten an das Händlerterminal übertragen“, erklärt Czekalla. „Selbst wenn Kriminelle diesen Token erbeuten würden, wäre er für sie wertlos.“ Bei jeder dritten digitalen Visa-Transaktion in Europa kommen bereits Token zum Einsatz. Die Zahl der von Visa ausgegebenen Chipkarten liegt mittlerweile bei über sechs Milliarden.
Drei von vier Konsumentinnen und Konsumenten, genauer gesagt 76 Prozent, sind der Meinung, dass bei Kartenzahlungen im Geschäft der Name des Karteninhabers übermittelt wird. Dass auch die eigene Adresse und die Liste der gekauften Waren übermittelt werden, glaubt immerhin jeder Fünfte.
Auf dem Karten-Chip sind keine persönlichen Daten wie der Name des Karteninhabers oder die Adresse gespeichert. Daher werden sie auch nicht beim Bezahlen übermittelt.”
Tobias Czekalla, Country Manager Deutschland bei Visa
Die Einkaufsliste wird bei der Zahlung auch nicht an die Kartengesellschaft oder Bank übermittelt. Welche Daten bei einer Zahlung international übermittelt werden dürfen, ist in einem ISO-Standard genau festgelegt: Dabei handelt es sich in erster Linie um die Kartennummer, den Betrag, das Land und die Währung sowie um Informationen über den Händler und den Zeitpunkt der Transaktion.
Obwohl mittlerweile neun von zehn Einkäufern kontaktlos per Karte bezahlen, halten nur 75 Prozent diese Zahlungsmethode für sicher. Dagegen halten 86 Prozent das Einstecken der Karte in das Kassenterminal für sicher. “Unsere Analysen zeigen, dass das kontaktlose Bezahlen mit Visa genauso sicher ist wie ‘klassische Kartenzahlungen’ – obwohl es in den letzten Jahren stark zugenommen hat und bei Beträgen unter 50 Euro in der Regel keine PIN-Eingabe erforderlich ist”, so Czekalla.
Sicherheitsfaktor Mensch
Der Mensch, der die digitale Technik bedient, bleibt jedoch ein wesentlicher Sicherheitsfaktor. Viele Menschen notieren sich Passwörter und PINs, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. So zeigt die Umfrage, dass mehr als jeder Sechste (18 Prozent) seine PIN verschlüsselt auf dem PC/Smartphone gespeichert hat, 13 Prozent hat sie handschriftlich aufgeschrieben. Jeder Vierte hat seine PIN schon einmal jemandem verraten (26%), fast ebenso viele kennen die PIN des Partners oder der Partnerin (23%). Bei drei Prozent der Befragten wird die PIN sogar im Portemonnaie aufbewahrt. „Niemals sollten Verbraucher für die Freigabe von Transaktionen notwendige PINs und andere Sicherheitscodes teilen“, betont Czekalla. „Biometrische Verfahren wie Fingerabdruck und Gesichtserkennung sind ein echter Fortschritt. Sie verbinden Sicherheit effektiv mit Bequemlichkeit.“
Trotz bestehender Sicherheitsvorbehalte ist bargeldloses Bezahlen aus dem Alltag der Deutschen nicht mehr wegzudenken, wie die Studie zeigt. Mehr Akzeptanzstellen im stationären Handel, an denen mit Karte, Smartphone oder Wearable bezahlt werden kann, wünschen sich 34 Prozent der Befragten für die Zukunft. Am liebsten wäre jedem Fünften der Abschied vom Portemonnaie und die Digitalisierung aller Karten.tw
Sie finden diesen Artikel im Internet auf der Website:
https://itfm.link/155740
Schreiben Sie einen Kommentar