YouGov: Jeder dritte Deutsche will bis 2020 bei Finanzdienstleistungen auf Fintech-Anbieter umsteigen
Ein Drittel der Deutschen (31 Prozent) rechnet damit, in den nächsten fünf Jahren bei den meisten seiner Finanzangelegenheiten auf Tech-Firmen anstelle von Banken zu setzen. Dies zeige eine neue globale Studie, durchgeführt vom Marktforschungsinstitut YouGov und vom Fintech-Unternehmen TransferWise, die heute veröffentlicht wurde: “The Future of Finance: Wie Technologie den Finanzsektor demokratisiert”. Für die Umfrage wurden insgesamt 7.161 Erwachsene befragt, davon rund 2.000 Deutsche.
Entgegen gängiger Vorurteile scheinen die Deutschen für den Wechsel von traditionellen Banken zu alternativen Tech-Firmen im Finanzbereich bereit zu sein: 72 Prozent der Befragten gaben an, sie würden in Betracht ziehen, Fintech-Unternehmen zukünftig für Geschäfte zu nutzen, die sie aktuell bei ihrer Bank in Anspruch nehmen.Drei Viertel (73%) der Deutschen nutzen bisher noch keine Alternative zu Banken. Jedoch rechnet fast die Hälfte von ihnen (49%) damit, in fünf Jahren einen alternativen Anbieter für mindestens eine Finanzdienstleistung zu nutzen. Ein Drittel (31%) der Befragten in Deutschland will sogar die Hälfte seiner Bankgeschäfte über Fintech-Unternehmen tätigen.
Steht ein fundamentalen Wandel bevor?
Nach Ansicht von Taavet Hinrikus (CEO und Mitgründer von TransferWise) stünde die Finanzwelt steht kurz vor einem fundamentalen Wechsel. In fünf Jahren werde die Finanzbranche bereits deutlich anders aussehen als heute, mit neuen Anbietern und innovativen neuartigen Serviceangeboten. In zehn Jahren wird sie sich grundlegend verändert haben.
Die wohl größte Veränderung wird sich in den Erwartungen und im Verhalten der Kunden zeigen. Wir rechnen damit, dass innerhalb der nächsten fünf Jahre einige Teile der Finanzindustrie vollständig von Nicht-Banken betrieben und dominiert sein werden, in anderen Teilen hingegen wird es einen Mix geben.”
Taavet Hinrikus, CEO und Mitgründer von TransferWise
Das wohl wichtigste Ergebnis dieses Wandels sei die Demokratisierung der Finanzwelt. Seiner Meinung nach sei das derzeitige Konzept gebündelter Finanzdienstleistungen schlicht unfair.Bankkunden seien bereit um auf FinTechs umzusteigen
Wenn es wiederum um Erwartungen für die nächsten zehn Jahre geht, rechnet jeder fünfte Deutsche damit, alle seine Finanzangelegenheiten über Tech-Firmen abzuwickeln – von der Kreditkarte bis hin zum Immobilienkredit.
Zusätzlich befragte TransferWise seine Nutzer, um mögliche Besonderheiten bei so genannten “Early Adopters” herauszufiltern. Diese Ergebnisse zeigen, dass deutsche “Early Adopters” besonders konsequent alternative Anbieter nutzen: 88 Prozent wollen bis 2020 mehr als die Hälfte ihrer Finanzangelegenheiten über Fintech-Anbieter regeln – oder tun dies sogar bereits.
Auch Deutsche haben Interesse an Alternativen zu Banken
Die Deutschen zeigen ein besonderes Interesse für Alternativen zu Banken, wenn es um das private Konto (27%) und Bezahlmöglichkeiten beim Einkaufen (20%) geht. Bei großen finanziellen Investitionen wie Immobilienkrediten zeigen sich die Deutsche dagegen etwas vorsichtiger, ähnlich wie in den anderen Märkten. Gleichzeitig sagt jedoch die Hälfte (50 %) der deutschen “Early-Adopters”, sie werden noch innerhalb der nächsten fünf Jahre alternative Anbieter im Kreditkarten-Bereich bevorzugen.
„Die Deutschen wurden in der Vergangenheit bezüglich ihres Finanzverhaltens oft als konservativ abgestempelt, weil sie etwas vorsichtiger und langsamer in der Adaptierung bestimmter Services wie Mobile Banking waren”, so Hinrikus. „Bis 2020 aber kann sich ein Drittel der deutschen Befragten vorstellen, bei gut der Hälfte ihrer Finanzangelegenheiten auf Tech-Firmen anstelle von Banken zu setzen. Die Deutschen scheinen also bereit zu sein, die Alternativen zu traditionellen Banken in ihren Finanzalltag einzubinden.“
Der Bericht “The Future of Finance: Wie Technologie den Finanzsektor demokratisiert”. ist mit Hilfe von YouGov Verbraucherdaten, TransferWise Konsumentendaten und dritten Forschungsdaten erstellt worden. Für die Studie wurden insgesamt 7.161 Erwachsene befragt. Die Daten wurden zwischen dem 21. und 28. Dezember 2015 in Großbritannien, den USA, Australien, Deutschland und Frankreich erhoben. Die Studie wurde online durchgeführt. Die Auswertung der Zahlen und Werte ist repräsentativ für alle volljährigen Erwachsenen im jeweiligen Land.
Die Studie kann hier bei Transferwise kostenlos ohne Registrierung heruntergeladen werden.aj
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https://itfm.link/25072
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