YouGov-Studie: FinTech-Geldanlagen sind für Bankkunden nicht relevant – nur 9 % kennen Weltsparen
FinTechs bietet zeitweise höhere Renditen als Banken – das ist dem “Leitzins” geschuldet, der keiner mehr ist. Doch noch ist die Bekanntheit der FinTech-Geldanlagen gering. Lediglich jeder fünfte Finanzentscheider und -mitentscheider (20 Prozent) kennt mindestens einen der neuen Anbieter, die alternative Formen der Geldanlage über digitale Kanäle anbieten. Dies sind die Ergebnisse der ersten Befragungswelle des YouGov-FinTech Tracker (Preis: 3.500 EUR netto).
YouGov befragte rund 1.000 private Finanzentscheider und -mitentscheider in der ersten Märzwoche internetrepräsentativ. Die Befragungsergebnisse würden zeigen, dass Männer, die in der Regel eher Geldanlagen besitzen, mit 26 Prozent häufiger mindestens einen der Anbieter kennen als Frauen (14 Prozent). Dass die alternativen Anbieter aber dennoch auf ein durchaus großes Marktpotenzial stoßen, wird deutlich, wenn man die Personen betrachtet, für die ein Abschluss einer Geldanlage in den nächsten sechs Monaten infrage kommt: Hier kennt sogar schon fast jeder Zweite (47 Prozent) einen der Anbieter.Potenzial im Bereich der innovativen Möglichkeiten der Geldanlagen scheint also durchaus vorhanden zu sein. Allerdings stehen die Anbieter hier einigen großen Herausforderungen gegenüber.“
Andre Soldwedel, Consultant bei YouGovZunächst seien, laut der Studie, die potenziellen Kunden davon zu überzeugen, dass das persönliche Portfolio einen gewissen Anteil an Aktienfonds erfordert, um einer möglichen Entwertung des Vermögens zu begegnen. Zusätzlich müssten den Kunden Ängste genommen werden, dass eine Anlage am Aktienmarkt hochriskant sei, so YouGov.
Bekantheits-Marktführer ist Weltsparen, wikifolio kennen nur 3 Prozent der Bankkunden
In einer gestützten Abfrage zählt WeltSparen mit neun Prozent zu den bekanntesten Anbietern – nicht zuletzt dank der TV-Werbung. Noch geringere Bekanntheitswerte erreichen wikifolio, Cashboard, easyfolio und moneymeets (jeweils 3 Prozent). Anbieter wie Vaamo oder Scalable Capital, die mithilfe von kostengünstigen ETFs eine attraktive Rendite versprechen, sind mit zwei bzw. einem Prozent nahezu unbekannt. Bei Personen, für die der Abschluss einer Geldanlage infrage kommt, sind die Bekanntheitswerte dieser beiden Anbieter aber bereits doppelt so hoch.
„ETFs, Baustein der sogenannten Anlageroboter, sind keinesfalls ‚Zocker-Papiere‘, erzeugen jedoch vielfach schlicht durch ihre geringe Bekanntheit ein gewisses Unbehagen“, sagt Soldwedel. Er rät den FinTechs, die Kunden davon zu überzeugen, dass eine automatisierte Anlageempfehlung nicht nur Kostenvorteile mit sich bringt, sondern auch einer Empfehlung durch einen klassischen Bankberater in nichts nachstehen müsse.
Der YouGov-FinTech Tracker untersuchte folgende Anbieter von Geldanlagen (in alphabetischer Reihenfolge): Cashboard, easyfolio, fintego, Ginmon, moneymeets, quirion, Scalable Capital, Vaamo, WeltSparen, wikifolio und ZINSPILOT.Zudem gebe der Report (der uns nicht vorliegt) Antworten auf folgende Fragen: Welche digitalen Finanzprodukte und -dienstleistungen sind bekannt? Von welchen ist die Nutzung vorstellbar? Welche werden aktuell bereits genutzt? Wie hoch ist die Weiterempfehlungsbereitschaft? Differenziert würde nach folgenden Produktgruppen: Bezahlsysteme (z. B. Paydirekt, PayPal), Geldanlagen (z. B. quirion, Vaamo), Kredite (z. B. auxmoney, Smava), Versicherungen (z. B. GetSafe, friendsurance).
Den Studienreport (Werbung zur Studie) gibt es hier kostenlos. Der Report ist für 3500 Euro netto erhältlich.aj
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