SB & FILIALE12. Dezember 2024

Täter sprengen versehentlich Kontoauszugsdrucker statt Geldautomat

Geldautomatensprenung, Symbolbild joasouza / Bigstock

Eigentlich dachten wir, als wir über den Fall einer Geldautomatensprengung im niedersächsischen Twist berichteten, wir hätten den unbegabtesten Geldautomatensprenger bereits gefunden. Doch das, was sich vor einigen Tagen in Köln-Mülheim ereignete, schiebt die Latte weiter nach unten – und hat selbst die Polizei zuerst etwas Falsches berichten lassen.

Dass insbesondere in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen die Zahl der gesprengten Geldautomaten groß ist, verwundert nicht. Schließlich gibt es nach Angaben der Ermittlungsbehörden in den Niederlanden einige Gruppierungen, die diese Verbrechensform in größerem Umfang betreiben sollen. Deutschland gilt daher als ein Hotspot der Automatensprenger. Im Jahr 2022 gab es mit 496 so viele gesprengte Geldautomaten wie nie zuvor.

Umso eher wundert es, dass man offenbar auch immer mal wieder die Praktikanten und Azubis losschickt – die dann beispielsweise im Emsland nahe der niederländischen Grenze einen Geldautomaten sprengten, der schon Wochen vorher außer Betrieb genommen worden war und folglich, wie auch ein entsprechendes Schild hätte vermuten lassen können, kein Geld mehr enthielt.

Der Geldautomat, der sich als Kontoauszugsdrucker entpuppte

Doch all das geht noch besser. Wie jetzt bekannt wurde, haben Unbekannte in Köln-Mülheim einen vermeintlichen Geldautomaten gesprengt. Doch die Täter, Fachkräftemangel hin, Sprachbarriere her, hätten sich vielleicht den Automaten vorher mal etwas genauer anschauen sollen. Es handelte sich nämlich bei dem gesprengten Teil um einen Kontoauszugsdrucker. Der stand in der Postbank-Filiale am Clevischen Ring in Köln-Mülheim und wurde in einer Nacht im November in der Eingangshalle gesprengt, was einen erheblichen Sachschaden verursachte.

Die beiden Tatverdächtigen flüchteten, wurden aber wenig später dennoch aufgrund auffälligen Verhaltens aufgegriffen und festgenommen – und dabei freilich ohne Beute vorgefunden. Die Polizei staunte nicht schlecht, war man doch tatsächlich zunächst von einer der üblichen Geldautomatensprengungen ausgegangen (und korrigierte sich später).

Ob Banken und Sparkassen ihre Geldautomaten in Zukunft einerseits noch besser schützen oder sie vielleicht auch klarer beschriften müssen, bleibt zu diskutieren. Klar ist, dass selbst wenn Geldscheine entsprechend mit Farbbomben präpariert werden, das nicht alle Täter davon abhält, beträchtlichen Schaden an den Gebäuden anzurichten.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert