Giesecke & Devrient: Der mit dem Armband zahlt! Der Praxistest.
Giesecke & Devrient (G&D) hat auf dem Mobile World Congress (MWC 2017) zusammen mit der spanischen CaixaBank ein sogenanntes „Wristband“ für kontaktlose Zahlungen verteilt. Die dort implementierte Payment-Funktion ist eine VISA-Kreditkarte. Damit ist das Armband für weltweite Zahlungen geeignet. Auf der Prepaid-Karte befindet sich ein Guthaben in Höhe von 19,99 Euro, welches sofort genutzt werden kann. Rudolf Linsenbarth hat das Armband getestet.
von Rudolf Linsenbarth
Das Armband macht einen sehr wertigen Eindruck und ist angenehm zu tragen. In der Verpackung liegt noch ein Beipackzettel, auf dem die Kreditkartennummer (PAN), das Ablaufdatum und die dreistellige Geheimzahl CVV stehen. Diese Angaben benötigt man, um den Guthabenstand der Karte abfragen zu können. Dazu muss man die folgende Webseite aufrufen: www.MoneyToPay.com/checkbalance.Mit dem Armband bei Rewe zahlen – Stirnrunzeln inklusive
Ein Test beim örtlichen REWE-Händler verlief einwandfrei. Meine Bitte, den Betrag von 0,79 Euro mit Karte zu zahlen, erzeugte bei der Verkäuferin an der Kasse zunächst ein Stirnrunzeln. Als ich dann aber auf mein Armband zeigte und erklärte, ich würde das gerne testen, kam die Bemerkung:
Ach so, Sie haben wieder so ein neues Bezahldings!“
Ihre Neugier war geweckt. Armband kurz angehalten und noch bevor ich das Terminal berührt hatte, war der Zahlvorgang schon angestoßen. Meine Bedenken, die danebenliegende Armbanduhr könnte das Feld beeinflussen, waren also unbegründet. Nachdem die Zahlung erfolgreich abgeschlossen, huschte der Verkäuferin ein Lächeln über das Gesicht.
‘Das ging ja gut’, meinte sie.”
Fazit: Ein Praxistest, der auf Anhieb klappte
Autor Rudolf LinsenbarthRudolf Linsenbarth ist Senior Consultant für den Bereich Mobile Payment und NFC bei COCUS Consulting. Zuvor war er elf Jahre im Bankbereich als Senior Technical Specialist bei der TARGO IT Consulting (Crédit Mutuel Bankengruppe). Linsenbarth ist einer der profiliertesten Blogger der Finanzszene und kommentiert bei Twitter unter @holimuk die aktuellen Entwicklungen. Alle Beiträge schreibt Rudolf Linsenbarth im eigenen Namen.Das Bezahlen mit Wearables ist ein weiterer Baustein, der Transformation für die Zukunft des Zahlens an der Kasse.
Ich habe bereits viele bargeldlose Zahlverfahren, die nicht auf Karten basieren, getestet, aber keines emotionalisiert so stark wie eine Uhr oder ein Wearable.”
Ich habe bereits viele bargeldlose Zahlverfahren, die nicht auf Karten basieren, getestet, aber keines emotionalisiert so stark wie eine Uhr oder ein Wearable.”
Außerdem ist es besonders praktisch, weil die Hände frei bleiben. Ich werde in den nächsten Tagen mal testen, ob das Wristband am rechten oder linken Arm praktischer ist. Leider kann man das Wristband nicht aufladen, so dass ich das Armband nach Verbrauch des Guthabens leider wieder beiseitelegen muss.
G&D will mit dem Produkt übrigens nicht nur Zahlungen vornehmen, sondern hat laut eigener Aussage auch die Anwendungsfälle Ticketing und Gebäudezutritt im Auge. Ein Scan des JAVA basierten NFC-Chips verrät, dass dort auch MIFARE und eine GlobalPlatform Card Manager Applikation aufgebracht sind. Dass wir mit diesen Anwendungen in Deutschland zeitnah rechnen können, ist eher unwahrscheinlich.
Zunächst gilt es eine Bank zu finden, die bereit ist, sich diesen neuen innovativen Trends zu öffnen. Ich bin da für dieses Jahr optimistisch. Ansonsten können die deutschen Banken auch bei diesem Spiel am Spielfeldrand stehen bleiben und zuschauen, wie andere (z.B. Barclaycard) das Feld von hinten aufrollen.aj
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